Arabisches Filmfestival

Geschichte einer Freundschaft

„Dhalinyaro“ begleitet drei Mädchen in Dschibuti an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt.

10.10.2019

Von del

Deka, Asmo und Hibo könnten unterschiedlicher kaum sein. Doch die drei jungen Frauen halten zusammen und verbringen fast jede freie Minute miteinander. Sie stehen kurz vor dem Abitur und damit an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie wichtige Entscheidungen treffen müssen. Welchen Weg sollen sie nach dem Schulabschluss einschlagen? Sollen sie in Dschibuti bleiben oder besser im Ausland ihr Glück suchen? Die Eltern der Mädchen haben klare Vorstelllungen vom Lebensweg ihrer Töchter. Doch die jungen Frauen versuchen, auf ihre eigene Stimme zu hören.

Hibo kommt aus einem reichen Elternhaus. Wie ihre ältere Schwester soll sie in Paris studieren. So ganz wohl ist ihr bei der Vorstellung nicht – vor allem, wird sie dort doch ohne Hausmädchen und andere Angestellte auskommen müssen.

Auch Deka soll im Ausland studieren, um Chancen auf eine bessere Zukunft zu haben. Ihre Mutter hat für Dekas Auslandsstudium seit Jahren gespart. Anders ist es bei Asmo, deren Familie im Armenviertel der Stadt lebt. Zuhause kümmert sie sich um ihre Geschwister, nur selten erlaubt es ihr die Mutter, Zeit mit den Freundinnen zu verbringen. Außerdem lernt sie fleißig, um später an einer medizinischen Hochschule in Dschibuti studieren zu können. Die Regisseurin und Drehbuchautorin Lula Ali Ismaïl ist die erste Frau aus Dschibuti, die einen Film produziert hat. Mit „Dhalinyaro“ („Jugend“) ist ihr ein beeindruckendes Spielfilm-Debüt gelungen. Dabei begleitet der Film die drei jungen, auf ihre Art jeweils starken Frauen in einer ebenso aufregenden wie schwierigen Zeit und taucht ein in die Lebenswirklichkeit der Mädchen, die an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt stehen. Wie so viele andere junge Menschen auf der Welt geht es in ihrem Leben um die Liebe, um die Zukunft und um die Familie.

Es ist nicht nur die wechselhafte Geschichte einer tiefen Freundschaft und ein ungekünstelter, berührender Coming-of-Age-Film, sondern auch ein seltener Einblick in den dschibutischen Alltag und die heterogene Gesellschaft dieses ostafrikanischen Landes. Der Film lebt von den starken Protagonistinnen und wunderbar mit der Kamera eingefangenen Alltagsszenen. (10.10., 20.15 Uhr, Kupferbau, Hörsaal 22; mit englischen Untertiteln)

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Erstellt:
10.10.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 06sec
zuletzt aktualisiert: 10.10.2019, 01:00 Uhr

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