Horb/Freudenstadt · Hilfe

„Gewalt gegen Frauen ist trauriger Alltag“

Die SPD-Abgeordnete Saskia Esken macht sich zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November für ein Frauenhaus in Horb stark, um das Netz der Hilfe zu verbessern.

25.11.2022

Von NC

Am 25. November ist der Internationale Tage gegen Gewalt an Frauen. Auch im 21. Jahrhundert gehört geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen zur bitteren Realität. Weltweit, auch in Deutschland. Die SPD-Abgeordnete und Parteivorsitzende Saskia Esken macht sich gemeinsam mit ihrer Fraktion im Bundestag dafür stark, dass sich das ändert – für ein gewaltfreies Leben für Frauen.

„Seit Wochen gehen Frauen und Männer im Iran auf die Straße, um für Freiheit und Frauenrechte zu kämpfen. Das brutale Vorgehen des iranischen Regimes gegen Demonstrierende verurteilen wir aufs Schärfste und stehen solidarisch an der Seite derjenigen, die mit ihrem unfassbaren Mut für eine freie Gesellschaft kämpfen“, so Saskia Esken, Mitglied des deutschen Bundestags.

Für die SPD-Bundestagsfraktion habe der Kampf gegen Gewalt an Frauen höchste Priorität. In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher und oder sexualisierter Gewalt. Täter sind häufig die aktuellen oder früheren Partner. Das sei unerträglich und müsse sich ändern.

„Gewalt gegen Frauen ist menschenverachtend. Daher werden wir das Strafrecht konkretisieren und geschlechtsspezifische Tatmotive ausdrücklich in die Liste menschenverachtender Tatmotive aufnehmen“, so Esken weiter. Sei eine Straftat durch das Geschlecht des Opfers motiviert, soll dies zu einer Verschärfung der Strafe führen.

Von Gewalt betroffene Frauen bräuchten verlässlichen Schutz. „Das Recht darauf werden wir für jede Frau und ihre Kinder absichern“, verspricht Esken. Mit dem Bundesprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ werde der bundesweite Ausbau von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen gefördert. „Wir werden einen bundeseinheitlichen Rechtsrahmen für eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern sicherstellen und das Hilfesystem bedarfsgerecht ausbauen. Künftig ist eine Bundesbeteiligung an der Regelfinanzierung vorgesehen“ erklärt Esken.

Denn auch in der Region Freudenstadt fehle eine ausreichende Zahl an Frauenhäusern, die als Zufluchtsort für von Gewalt betroffenen Frauen dienen können. „Frauen, die oft in den eigenen vier Wänden von Gewalt betroffen sind, brauchen konkrete und niederschwellige Möglichkeiten, Hilfe und Zuflucht zu finden“, betont Esken.

Mit dem Verein „Frauenhilfe FDS“ werde von Ehrenamtlichen wichtige Hilfen im Kreis Freudenstadt angeboten. Auf ihrer Seite finden Betroffene beispielsweise eine SOS-Packliste sowie weitere Hilfsangebote. Das seien wertvolle Leistungen der Zivilgesellschaft. „Wir müssen als Staat unserer Verantwortung gerecht werden in der Aufgabe, den Schutz von Frauen zu gewährleisten“ so Esken.

Neben dem bereits bestehenden, jedoch sehr kleinen Frauenhaus in Freudenstadt würde ein Frauenhaus in Horb mit seiner Nähe zu den Regionen Böblingen, Reutlingen und Tübingen das Netz an Frauenhäusern stark verbessern. „Leider ist Gewalt gegen Frauen und Mädchen trauriger Alltag. Wir stehen alle in der Pflicht, auf diese Gewalt aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren.“

Deshalb ist es für den Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion, Gerhard Gaiser, eine gesamtgesellschaftliche und gesamtstaatliche Aufgabe, Betroffenen zu helfen und sie nicht allein zu lassen. „Ziel der Politik auch im Landkreis Freudenstadt muss es darum sein, auch im Bereich Horb ein zusätzliches Frauenhaus für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen einzurichten.“

Auch Esken unterstütze das Vorhaben und fordert die Einrichtung eines Frauenhauses in Horb zu prüfen. „Die Einrichtungen werden aktuell maßgeblich von Ehrenamtlichen geführt und betreut, die oft an das Limit ihrer Leistungsfähigkeit gehen. Ihnen gilt unser Respekt und Dank
für diese wertvolle Arbeit“, betont Esken.

Unser Koalitionsvertrag ist auch ein Vertrag für ein gewaltfreies Leben für Frauen. Für uns ist klar: Die Beseitigung geschlechtsspezifischer Gewalt sowie der Schutz und die Unterstützung der Betroffenen müssen immer ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Dafür machen wir uns stark“, macht Esken deutlich.