Basketball

Gigant gegen Überflieger

Ratiopharm Ulm steht zumindest sportlich dem Meister Brose Baskets Bamberg in der Bundesliga in nichts nach. Morgen kommt es zum Spitzenspiel.

10.12.2016

Von DPA

Sprungball zum Gipfeltreffen zwischen dem Vize-Champion Ratiopharm Ulm und dem Meister Brose Bamberg. Foto: Eibner

Sprungball zum Gipfeltreffen zwischen dem Vize-Champion Ratiopharm Ulm und dem Meister Brose Bamberg. Foto: Eibner

Zweiter gegen Erster, Vize-Meister gegen Champion – Ulm gegen Bamberg: Die Voraussetzungen für ein absolutes Topspiel in der Basketball-Bundesliga sind gegeben. Doch von einem Duell auf Augenhöhe wollen die Ulmer überhaupt nichts wissen. „Wir sind der klare Außenseiter. Bamberg pflügt durch die Liga wie Bayern München zu seinen besten Zeiten im Fußball. Das Team ist vom Etat her einfach zu gut für diese Liga“, sagte Geschäftsführer Thomas Stoll vor dem direkten Aufeinandertreffen der beiden ungeschlagenen Schwergewichte am Sonntag (18 Uhr/telekombasketball.de).

In der Tat hat der sportliche Höhenflug das Team von Trainer Thorsten Leibenath nicht abheben lassen. Mit großer Kontinuität und Konstanz arbeiten sie beim Vize-Meister seit Jahren, dies zeigt nicht zuletzt die Vertragsverlängerung Leibenaths bis 2019 vom Donnerstag. „Wir haben durchaus anspruchsvolle Ziele und geben uns nicht mit Mittelmaß zufrieden“, betonte der 41-Jährige.

In den vergangenen Jahren haben sie diese in Ulm stets übertroffen. 2012 und 2016 stand die Mannschaft aus der Doppelstadt im BBL-Finale, 2013 und 2014 wurde das Pokalendspiel erreicht – und das, obwohl das Team auf dem Papier gar nicht zu den drei Großen (Bamberg, Berlin, Bayern) gehört. „Ich glaube auch, dass wir einfach mal dran wären mit einem Titel, so oft wie wir jetzt im Finale standen“, erklärt Stoll: „Es ist aber natürlich kein Wunschkonzert.“ Grundsätzlich sei es aber schon ein Erfolg, „in die Playoffs zu kommen“. Was nach elf Siegen zum Start in eine Spielzeit realistischerweise schon erreicht ist.

Die ebenfalls unbesiegten Bamberger haben sogar schon 13 Erfolge auf ihrem Konto. Auch die vergangenen Playoffs beendeten sie mit einer Bilanz von 9:0, das Endspiel gegen Ulm wurde zu einer einseitigen Angelegenheit. „Für mich ist das dennoch ein Spiel auf Augenhöhe. Die Ulmer sind frisch und auf der Welle des Erfolgs unterwegs“, warnte Bambergs Geschäftsführer Rolf Beyer. Er habe einen „Heidenrespekt“ vor dem Team um Nationalspieler Per Günther und sei froh, „dass wir da wirklich so eine agile Konkurrenz haben“.

Ausgeglichen und variabel

Im Vergleich zum Ende der vergangenen Spielzeit sind die Ulmer weitgehend gesund und regenerieren so auch bei ihrem harten Spielplan mit Europa-Belastung schneller. „Wir sind dieses Jahr etwas stärker einzuschätzen. Deshalb nehme ich auch Optimismus in das Spiel, dass wir Bamberg einen starken Kampf bieten können“, erklärte Leibenath. Sein eigenes Team charakterisiert er vor allem durch drei Attribute: „Uneigennützigkeit, Ausgeglichenheit und Variabilität.“

Als Titelkandidat oder ersten Bamberg-Verfolger sehen sich die Verantwortlichen in Ulm aber trotzdem nicht. „Das hängt mit den finanziellen Möglichkeiten zusammen. Ich sehe, dass München und Bamberg das Dreifache an Budget zur Verfügung haben“, erklärte Leibenath. Für ihn ist Bescheidenheit „eine Tugend und nichts Negatives“. Geschäftsführer Stoll stellt auch vor dem Topspiel nochmal klar: „Der erste Bamberger Herausforderer ist der FC Bayern.“ dpa

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Erstellt:
10.12.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 27sec
zuletzt aktualisiert: 10.12.2016, 06:00 Uhr

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