Tübingen

Glaubwürdigkeit

Über „Geld und Wachstum in Tübingen“ schrieb Gernot Stegert im „Übrigens“ vom 22. Januar („Bei so viel Gutem bleibt ein Unbehagen“).

24.01.2019

Von christoph Hölscher, Tübingen

Das ist schon sonderbar. Alle Kommunalwahljahre wieder zeigen sich die Ratsfraktionen des Tübinger Gemeinderates in Spendierlaune. So auch diesmal. Von allem bitte etwas mehr. Wahlversprechen sind das eine. Ob das seriöse Kommunalpolitik ist, sei mal dahingestellt. Zu recht weist Herr Stegert in seinem „Übrigens“ darauf hin, dass auch Tübingen nicht auf einer Insel der Finanzglückseligkeit lebt. Zu gut sind mir noch die endlosen Sparrunden in der Zeit von Oberbürgermeisterin Russ-Scherer in Erinnerung. Damals waren wir Gemeinderäte mehr als erstaunt darüber, wie schnell sich der finanzielle Spielraum ändern kann und uns auf den Boden der Finanzrealität zurückholte. Meiner Meinung nach sollten bei der Kommunalwahl 2019 die Versprechen der kommunalpolitisch Verantwortlichen im Rahmen des Möglichen bleiben. Wem nützt es, gleichzeitig ein neues Hallenbad Süd und einen Konzertsaal und vieles mehr zu fordern, wenn noch nicht einmal die seit langem geplante Umsetzung eines neuen Stadtarchives realisiert ist? Es geht auch in der Tübinger Kommunalpolitik um Glaubwürdigkeit gegenüber den Wählern und nicht darum, etwas zu versprechen, was nicht zu halten ist.

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Erstellt:
24.01.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 33sec
zuletzt aktualisiert: 24.01.2019, 01:00 Uhr

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