Schulen

In neuer Funktion an der alten Schule

Katharina Brendle ist seit Anfang September zweite Schulsozialarbeiterin an den weiterführenden Schulen in Sulz. Die 37-Jährige will Schülern und Eltern helfen, mit dem gestiegenen Druck umzugehen.

25.09.2018

Von Cristina Priotto

Schulsozialarbeiterin Katharina Brendle möchte im Büro in der Lina-Hähnle-Realschule einen Chill-Bereich einrichten.Bild: Priotto

Schulsozialarbeiterin Katharina Brendle möchte im Büro in der Lina-Hähnle-Realschule einen Chill-Bereich einrichten.Bild: Priotto

Es ist eine Rückkehr und ein Start in etwas Neues zugleich: Mit Katharina Brendle ist die Schulsozialarbeitsstelle seit Anfang September wieder voll besetzt. Während Ines Hütter ein Büro in der Grund- und Werkrealschule hat, richtet Brendle gerade ein Zimmer gegenüber dem Sekretariat in der Lina-Hähnle-Realschule ein.

Die 37-Jährige kennt die Einrichtung aber schon lange, denn an der Sulzer Realschule hat die Empfingerin einst die Mittlere Reife abgelegt. Im Anschluss besuchte Katharina Brendle den sozialpädagogischen Zug an den Zinzendorf-Schulen in Königsfeld und legte dort das Abitur ab. „Ich wusste schon relativ früh, dass ich beruflich etwas mit Menschen oder Tieren machen möchte“, erzählt die zweifache Mutter.

Psychologie und Pädagogik hatte Brendle bereits in der Schule als Hauptfächer. „Das fand ich sehr spannend“, berichtet Katharina Brendle. So lag ein Studium der Sozialpädagogik auf der Hand. Den Abschluss machte die junge Frau 2008 an der Berufsakademie in Villingen-Schwenningen.

Erste Berufserfahrung sammelte die Sozialpädagogin bei der Stiftung „Lernen, Fördern, Arbeiten“ in Rottweil als Berufseinstiegsbegleiterin für die Hauptschule in Oberndorf und betreute dabei 20 Jugendliche aus schwierigem sozialem Umfeld. Noch herausfordernder war die zweite Stelle im Haus der Betreuung und Pflege am Stockenberg, wo Brendle den Wohnbereich für psychisch Kranke mit aufbaute. „Das war eine heftige, aber ganz tolle Zeit“, erinnert sich die Mittdreißigerin.

Nach der Geburt der inzwischen zwei und dreinhalbjährigen Söhne blieb die zweifache Mutter, die auf einem Bauernhof bei Aistaig lebt, zu Hause. Für den Wiedereinstieg kam die ausgeschriebene 50-Prozent-Schulsozialarbeiter-Stelle in Sulz wie gerufen.

Nach der Zusage durch das Diasporahaus Bietenhausen traf sich Katharina Brendle vor den Sommerferien mit ihrer erfahrenen Kollegin Ines Hütter, knüpfte Kontakte zur Stadtverwaltung Sulz und wurde durch das Diasporahaus eingearbeitet. „Ich bin total begeistert, wie hier mit neuen Mitarbeitern umgegangen wird“, schwärmt die zierliche junge Frau von ihrem „superleichten Einstieg“ am jetzigen Arbeitsplatz.

Erleichtern möchte Brendle aber insbesondere den Kindern und Jugendlichen der Lina-Hähnle-Realschule den Alltag: Im Büro der Schulsozialarbeiterin ist ein Chill-Bereich mit Buddha-Wasserbrunnen, Sitzsäcken und Paravent für wenn gestresste Schüler mal Ruhe und Abstand brauchen.

Den Pädagogen hat sich Katharina Brendle bereits bei der Gesamtlehrerkonferenz vorgestellt. „Es ist eine sehr dankbare Aufgabe und wird gerne angenommen“, hat die neue zweite Schulsozialarbeiterin zwei Wochen nach Beginn des Schuljahrs festgestellt.

Eltern hätten heutzutage mit extrem gestiegenem Druck zu kämpfen, dass alles gefördert werden müsse. „Dieser Druck wird an die Kinder weitergegeben, und die Lehrer haben auch immer weniger Handlungsspielräume“, weiß die erfahrene Sozialpädagogin.

An der Lina-Hähnle-Realschule ist die neue Schulsozialarbeiterin montags, dienstags und donnerstags anzutreffen. Die Arbeit am Albeck-Gymnasium teilen sich die zwei Kolleginnen. Brendle plant zudem Projekte zur Berufsorientierung wie das simulierte Training für ein Vorstellungspräch.

Anders als Vorgängerin Melanie Spissinger, die nach nur einem Jahr die Stelle kündigte (die SÜDWEST PRESSE berichtete), setzt Katharina Brendle auf Langfristigkeit: „Ich möchte gern hier bleiben“, betont die Wahl-Aistaigerin.

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Erstellt:
25.09.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 25.09.2018, 01:00 Uhr

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