Dreharbeiten in Münsingen

Götz George spielt seinen Vater Heinrich im Dokudrama der ARD

Nach Hechingen wird jetzt auch Münsingen zum Filmschauplatz. Die ARD dreht kommende Woche auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Szenen für ein Dokudrama über den Schauspieler Heinrich George.

06.10.2012

Von tol

Heinrich George als "Der Postmeister"

Heinrich George als "Der Postmeister"

Als "König im Reich der Phantasie" wurde Heinrich George in den zwanziger Jahren gefeiert. Er brillierte auf der Bühne, so in seiner Lieblingsrolle als "Götz von Berlichingen", und im Film in Fritz Langs "Metropolis" oder als Franz Biberkopf in der Verfilmung von Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz".

Auch nachdem die Nazis an die Macht gekommen waren, wollte er spielen - in Deutschland, und das um jeden Preis. Und er spielte: in Literatur- und Theaterverfilmungen wie "Der Postmeister" und "Der Biberpelz" ebenso wie in den Propagandastreifen "Hitlerjunge Quex", "Jud Süß" und "Kolberg". Nach dem Krieg wurde George interniert und starb 1946 in einem sowjetischen Lager.

Mit einem Mix aus dokumentarischen Archiv-Aufnahmen, Interviews und Spielszenen will sich der Film intensiv mit dem Thema der Schuld und Verantwortung des Künstlers in der Diktatur befassen. Heinrich Georges Sohn Götz („Schimanski“) wird sowohl als Zeitzeuge als auch als Darsteller seines Vaters auftreten. In weiteren Rollen spielen Martin Wuttke (Joseph Goebbels), Muriel Baumeister (Berta Drews), Leonie Benesch (Margot Hanke) und Hanns Zischler (Max Beckmann). Die Ausstrahlung ist für Mitte 2013 im Ersten und auf Arte geplant.

Für die Dreharbeiten in Münsingen sucht die Tübinger Agentur bcasted noch Männer, die sich als russische Offiziere und Soldaten eignen; mehr Infos auf der Webseite www.bcasted.de.