Feier

Großer Gewinn für den Schulstandort

Ein kleines Volksfest mit prominenten Gästen bot die Horber Gemeinschaftsschule (GMS) auf dem Hohenberg zu ihrem fünfjährigen Bestehen.

23.07.2018

Von Hans-Michael Greiß

Großer Gewinn für den Schulstandort

Einen furiosen Auftakt zur Eröffnung legten die 7-er Mädels auf die Matte mit ihren akrobatischen Übungen. Im fliegenden Wechsel von Horizontale zu Vertikale ausreizend, bevor ihr Schulleiter Götz Peter überhaupt zu Wort kam. Der Gemeinderat habe Mut und Weitsicht bewiesen, diese neue und innovative Schulart als erste Gemeinschaftsschule im Schulamtsbezirk Rastatt einzurichten.

Schüler, Eltern und Lehrer waren von dem verlockenden Programm angelockt worden. Dazu erwiesen Bundestagsabgeordnete Saskia Esken, Oberbürgermeister Peter Rosenberger, Doris Albrecht, Barbara Kück, Ursula Martin von der Agentur für Arbeit sowie das Schulleiterteam der Realschule, Heidrun Linka und Stephanie de Zeeuw der Jubiläumsfeier die Ehre. In den fünf Jahren schätzten alle das längere gemeinsame Lernen, erläuterte Peter, eine Entscheidung, welchen Abschluss ein Schüler anstrebe, falle erst in Lernstufe 8. Dazu biete ein individuelles Coaching und die durchorganisierte Berufswegeplanung eine vorteilhafte Orientierung.

Schulleben als Kunstausstellung

Zwei Stelltafeln dokumentierten die Entwürfe zum Festplakat, alle Neuntklässler hatten sich beteiligt. Das Schulleben ließ sich in einer Kunstausstellung von Warhol-Jüngern, einem selbstgedrehten Imagefilm der GMS und Horber Ansichten des Geschichtsprojektes erkunden. Klassikfans erlebten im „Hörspielstudio“ einen Kunstgenuss. Fontanes Ballade John Meynard oder Goethes Erlkönig hatte die 7a zu professionell produzierten Hörspielen mit passenden Hintergrundgeräuschen gestaltet, dazu im Kunstunterricht entsprechende Illustrationen gemalt.

Elke Schneider, in Personalunion Elternbeirats- und Fördervereins-Vorsitzende, warb um aktive Mitgliedschaften in beiden Gremien, um ein lebendiges und interessantes Schulleben zu erhalten. Viele Mitglieder garantierten eine solide Finanzierung von Schulprojekten, von denen kein Kind ausgeschlossen werden dürfe.

Wilde Jahre der Pionierzeit

Oberbürgermeister Rosenberger sah die Bestätigung, vor acht Jahren die Gedanken zu neuen Schulformen mit der richtigen Entscheidung für die GMS getroffen zu haben. Gerade sei viel los in der vielfältigen Schullandschaft, Eltern formulierten verstärkte Anforderungen an das Schulsystem, zu dem sie aber auch selbst gefordert seien, Arbeitsgemeinschaften zu bilden und ein gesundes Mittagessen zur Ganztagesbetreuung abzusichern. Auf dem Hohenberg sei eine „Superschule“ entstanden. „Machen Sie mit, ziehen Sie mit am Strang“, appellierte er an die Eltern.

Saskia Esken vermisste ihre Kollegen aus dem Landtag, einzig Kreisrat Wolf Hoffmann war aus der Politikerriege erschienen. Fünf „wilde Jahre der Pionierzeit“ lägen zurück, „Chapeau vor dieser Leistung“ fasste sie ihre Hochachtung zusammen. Als Mutter von drei Kindern wisse sie selber um den Aufwand, der Schulerfolg hänge im Wesentlichen von den Eltern ab. Die Gemeinschaftsschule gehe auf die individuelle Kompetenz des Kindes ein und biete faire Chancen. Der Kultusministerin riet sie, ihre verkrusteten Vorurteile über Bord zu werfen und sich einen persönlichen Augenschein von den Vorteilen der Gemeinschaftsschule zu machen. Diese Schule sei unbestreitbar ein großer Gewinn für diesen Schulort.

Mit gelenkigen Bewegungen ging es beim Limbowettbewerb weiter, im Bestreben, möglichst elegant unter der sich ständig sinkenden Stange durchzukommen. Aaron aus Finnland und Mehak aus Pakistan überraschten mit selbstverfassten Poetryslam-Vorträgen artikulationsreich in englischer Sprache. „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ riet die Vorbereitungsklasse. Deren 20 Kinder sind erst vor kurzer Zeit aus elf Nationen nach Deutschland gekommen, haben aber dank intensiver Sprachschulung und hohem Fleiß bereits sehr gute Deutschkenntnisse, die sie auch mit dem Sketch „Elternsprechtag“ unter Beweis stellten.

Professionelle Künstler wie Pina Bucci und Christoph Schmitz engagieren sich in Arbeitskreisen, so zeigten die Mädchen der Tanz-AG ihre Lebensfreude und ihre Kunstfertigkeit mit einem Tanz.

Seinen Schüler Dennis Schlotter aus Altheimer Zeiten hatte Götz Peter bewegt, die Gruppe „Tripple S“ zu präsentieren. Mit der Routine aus hundert Auftritten jagten die Vier ihre Diabolos in rasanten Bewegungen durch die Luft, optimal auf die Musik und in atemberaubender Choreographie abgestimmt.

Großer Gewinn für den Schulstandort

Zum Artikel

Erstellt:
23.07.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 50sec
zuletzt aktualisiert: 23.07.2018, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Prost Mahlzeit
Sie interessieren sich für gutes und gesundes Essen und Trinken in den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald? Sie wollen immer über regionale Gastronomie und lokale Produzenten informiert sein? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Prost Mahlzeit!