VfB Stuttgart

Gründlichkeit geht vor

Nach der Entlassung von Tim Walter will es Thomas Hitzlsperger bei der Suche nach einem neuen Trainer nicht auf einen Schnellschuss einlassen.

27.12.2019

Von DPA/SID/GEK

Vor einem halben Jahr präsentierten sich Thomas Hitzlsperger (l.) und Tim Walter als ein Herz und eine Seele. Dem folgte nun die jähe Scheidung. Foto: Hansjürgen Britsch/Imago

Vor einem halben Jahr präsentierten sich Thomas Hitzlsperger (l.) und Tim Walter als ein Herz und eine Seele. Dem folgte nun die jähe Scheidung. Foto: Hansjürgen Britsch/Imago

Am 6. Januar, also an Heilig Drei König, steigt Fußball-Zweitligist VfB Stuttgart wieder ins Training ein. Ideal wäre, hätten Thomas Hitzlsperger und Sven Mislintat bis dahin einen neuen Coach gefunden.

Noch ist nicht absehbar, ob dies klappen wird. Denn einen Schnellschuss, der sich im Nachhinein als Rohrkrepierer erweist, können sich die VfB-Verantwortlichen nach der Entlassung von Trainer Tim Walter am Montag, nur wenige Stunden vor Heilig Abend, nicht mehr leisten. Daher gilt die Devise: Gründlichkeit vor Schnelligkeit bei der Trainersuche. Selbst wenn es für diesen Fall in den ersten Trainingstagen des neuen Jahres eine Interimslösung geben müsste.

Nach außen hin hat sich über Weihnachten nicht viel getan beim Bundesliga-Absteiger. Aber intern rauchten natürlich die Köpfe. Da wurde mit manchem Trainernamen jongliert. Ist Sandro Schwarz, zuletzt Coach beim Bundesligisten FSV Mainz 05, der richtige Mann? Oder könnte Markus Anfang, vor einem Jahr in einer ähnlichen Situation beim 1. FC Köln entlassen, der Neu-Anfang in Stuttgart gelingen?

Zsolt Löw: Kein Kontakt

Laut Informationen Stuttgarter Zeitungen soll der VfB auch Zsolt Löw im Blick haben. Der ehemalige Profi arbeitet derzeit als Assistenzcoach von Thomas Tuchel beim steinreichen französischen Meister Paris St. Germain. „Bis jetzt hat sich noch keiner vom VfB bei mir gemeldet“, sagte der 40 Jahre alte Ungar der Bild-Zeitung. „Was ich sagen kann, ist, dass ich mich in Paris sehr wohl fühle, noch eineinhalb Jahre unter Vertrag stehe und wir noch große Ziele haben. Darauf konzentriere ich mich aktuell.“

Für die Mannschaft kam die Trennung von Tim Walter überraschend. Sie konnte sich nicht mehr von ihrem bisherigen Coach verabschieden. Einige Profis hatten sich für Walter stark gemacht. So bedankte sich Daniel Didavi bei seinem bisherigen Trainer dafür, „dass du mir den Spaß am Spiel zurückgegeben hast.“ Genutzt hat es allerdings nichts. Thomas Hitzlsperger und Sportdirektor Sven Mislintat waren zu der Erkenntnis gekommen, „dass unterschiedliche Ansichten über die Entwicklung des Kaders zur Realisierung unserer sportlichen Ziele bestehen“, so Vorstandschef Hitzlsperger.

Bei den Fans stieß der 13. Trainerwechsel beim VfB Stuttgart in den vergangenen neun Jahren auf unterschiedliche Reaktionen. Viele irritierte vor allem der Zeitpunkt der Entscheidung am Montag Abend, kurz vor dem Heiligen Abend. „Geht man so mit einem Menschen um an Weihnachten?“, fragte ein Fan auf Twitter. Andere konnten den Schritt angesichts der Entwicklung der Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten nachvollziehen. Wieder andere sorgen sich angesichts der langen Liste der gescheiterten Übungsleiter, ob der VfB Stuttgart trainierbar ist. Vielleicht helfen dem Verein ja die drei Weisen aus dem Morgenland. dpa/sid/gek

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Erstellt:
27.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 21sec
zuletzt aktualisiert: 27.12.2019, 06:00 Uhr

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