Familienkomödie, die den Klassiker "Rat mal, wer zum Essen kommt?" recycelt.

Guess who - meine Tochter kriegst du nicht

Familienkomödie, die den Klassiker "Rat mal, wer zum Essen kommt?" recycelt.

24.11.2015

Von che

Guess who - meine Tochter kriegst du nicht

Rat mal, wer zum Essen kommt?, hieß in den sechziger Jahren ein Hollywood-Fanal gegen Rassismus: die Geschichte eines schwarzen Mannes (Sidney Poitier), dessen weiße Schwiegereltern in spe ausrasten, als sie von seiner Hautfarbe erfahren. Jetzt wird der Spieß umgedreht: in "Guess who" bekommt es ein weißer Bräutigam mit einer Familie zu tun, deren Oberhaupt nicht nur black and proud ist, sondern auch reich und hochnäsig gegenüber hellhäutigen Weicheiern. Eine Hochzeit seiner hübschen Tochter mit dem ungelenken Simon (Ashton Kutcher) soll jedenfalls nicht in die Tüte kommen.

Ein Update, was sich in den letzten 40 Jahren in der Beziehung zwischen Schwarz und Weiß in den USA verändert hat (und was nicht), lag den Machern allerdings fern. Außer ein paar wonnig durchgewalkten Klischees der harmlosen Sorte hat der Film in dieser Hinsicht nichts zu bieten. Eher nimmt er sich die Fettnäpfchen-Parade „Meine Braut, ihr Vater und ich? zum Vorbild. Hier wie dort schlagen aus der herzlichen Antipathie von verdruckstem Kavalier und dünkelhaftem Schwiegervater einige gut situationskomische Funken, doch auf Dauer kann „Guess who? dieses Niveau nicht halten.

Gründe sind das oft ziel- und witzlos durchs erzählerische Ödland mäandernde Drehbuch, die unschönen Häufungen von Schwulst und Grobklamauk; vor allem aber das blässliche Spiel Kutchers, der von seinem Widerpart Bernie Mac regelrecht an die Wand genagelt wird. Warum dieses talentlose Bübchen zu den begehrtesten Jungstars zählt, ist eines der größten Rätsel, das uns Hollywood zur Zeit aufgibt.