Planung

Gut abgegrenzt und dennoch offen

Der Siegerentwurf für die neue Grundschule in Hailfingen stammt von der Architekten-Arbeitsgemeinschaft Rempfer und Hippmann. Das dreiteilige Gebäude lässt auch noch Raum für Dorffeste.

21.01.2017

Von Hete Henning

So soll die Schule von Westen her aussehen: Im langen Riegel rechts sind auf zwei Etagen vier Klassenräume untergebracht. Im hinteren Gebäudeteil befinden sich Verwaltungs- und Betreuungsräume sowie die Küche. Das kleinere Element vorne ist ein Musik- und Versammlungsraum. Das große Gebäude links ist das Rathaus, rechts im Vordergrund der Kirchturm. Bild: Henning

So soll die Schule von Westen her aussehen: Im langen Riegel rechts sind auf zwei Etagen vier Klassenräume untergebracht. Im hinteren Gebäudeteil befinden sich Verwaltungs- und Betreuungsräume sowie die Küche. Das kleinere Element vorne ist ein Musik- und Versammlungsraum. Das große Gebäude links ist das Rathaus, rechts im Vordergrund der Kirchturm. Bild: Henning

Das Preisgericht, sagte Oberbürgermeister Stephan Neher gestern, habe am Donnerstag von morgens bis in den späten Nachmittag getagt und sich einstimmig für den gemeinsamen Entwurf der Architekten Ernst-Martin Rempfer (Mössingen) und Marco Hippmann (Stuttgart, Büro Hippmann Hardegger) entschieden. Deren Pläne sehen ein mehrteiliges Gebäude in ein- und zweigeschossiger Bauweise vor, dessen drei Hauptelemente durch ein Foyer verbunden sind. Mit Höhe und Dachneigung fügt es sich gut in den Bestand in der Hailfinger Ortsmitte ein. Der Entwurf des Tübinger Architekten Gerd-Rüdiger Panzer (2. Platz) ist laut Bürgermeister Thomas Weigel zwar „auch ein hervorragender Beitrag“, passe aber weniger gut zur kleinteiligen dörflichen Struktur.

Die vier Klassenzimmer (zwei große im Erdgeschoss, zwei etwas kleinere mit gemeinsamem Gruppenraum im 1. Stockwerk) haben Rempfer und Hippmann in einem Trakt am Südende der Freifläche untergebracht. Im rechten Winkel dazu verläuft der First eines zweiten Gebäudeteils, in dessen Erdgeschoss Spiel-, Werk- und Ruheräume sowie die Küche und der Essbereich vorgesehen sind. Darüber sind Lehrerzimmer und Schulverwaltung. Ein einzeln stehender Musik- und Versammlungsraum, der sowohl in den Foyerbereich als auch nach außen in Richtung Rathaus geöffnet werden kann, vervollständigt das Ensemble.

Das 425 Quadratmeter große Schulhofgelände ist auf den beiden von der Hadolfinger Straße abgewandten Seiten des Gebäudekomplexes und lässt sich laut Neher so absichern, dass die Kinder während der Pausen nicht auf die Straße laufen und unters Auto kommen können. Der Eingang der Schule ist zur Kirche hin. Davor, so der OB, bleibe genug Platz für ein Festzelt. „Die Befürchtung, dass der Platz für eine Schule zu klein sein könnte, hat sich nicht erfüllt.“

Am Rathaus sollen zehn Parkplätze bleiben. Vier bis sechs weitere sind für die Lehrer vorgesehen. Um den Durchgangsverkehr zu beruhigen, wollen Rempfer und Hippmann den Asphalt der Hadolfinger Straße zwischen den beiden Einmündungen der Flößlestraße einfärben. Die Flächen zwischen Rathaus und Schule sollen wie auch die Gehwege jenseits der Fahrbahn einheitlich gepflastert werden, um den Platzcharakter zu verstärken. OB Neher sprach von „Shared Space“, einem geteilten Verkehrsraum: „Sowas macht die Autofahrer viel aufmerksamer.“

Ortsvorsteherin Sabine Kircher nannte den Entwurf gestern „eine wunderbare Lösung für Hailfingen“. Der Ortschaftsrat habe sich begeistert gezeigt, „wir freuen uns sehr auf das Ergebnis“. Schulleiterin Hedwig Burkhardt lobte vor allem die „klare Abgrenzung zwischen dem Schul- und dem öffentlichen Bereich“. Auch die begehbare Decke des Foyers freute sie: „Das kann ein Außenklassenzimmer werden.“

Architekt Hippmann, der mit seinem Kollegen Rempfer bereits eine Machbarkeitsstudie zu den Standorten Ortsmitte, Mehrzweckhalle und dem bisherigen Platz der Schule erstellt hatte, nannte es lobenswert und überragend, „dass man den Mut hat, eine Schule in die Dorfmitte zu rücken“. Der Gemeinderat soll den Bau im Frühjahr endgültig absegnen.

Der Schuleingang ist zur Kirche hin, davor ist noch Platz für ein Festzelt. Der Schulhof ist an den rückwärtigen Seiten im Süden und Osten. Am Rathaus (oben) bleiben zehn Parkplätze.  Plan: Architekten Rempfer, Hippmann

Der Schuleingang ist zur Kirche hin, davor ist noch Platz für ein Festzelt. Der Schulhof ist an den rückwärtigen Seiten im Süden und Osten. Am Rathaus (oben) bleiben zehn Parkplätze. Plan: Architekten Rempfer, Hippmann

Die Entwürfe sind im Rathaus ausgestellt

Die sechs Entwürfe für die neue Grundschule in der Hailfinger Ortsmitte können bis zum kommenden Samstag im örtlichen Rathaus besichtigt werden: am Montag, 23. Januar, von 8 bis 18.30 Uhr, am Donnerstag von 8 bis 19.30 Uhr, am Freitag von 8 bis 15 und schließlich am Samstag, 29. Januar, von 10 bis 17 Uhr. Für Mittwoch, 25. Januar, um 18 Uhr ist zudem ein Termin angesetzt, bei dem Hochbauamtsleiter Markus Gärtner die Entwürfe erläutert und Fragen beantwortet.