Hamburg und Olympia: 260 000 müssen Ja sagen

Hamburg stimmt morgen darüber ab, ob es beim IOC eine Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2024 geben soll. Die Hürden sind durchaus hoch.

28.11.2015

Von SID/EB

Hofft aufs Pro für Olympia: Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Foto: dpa

Hofft aufs Pro für Olympia: Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Foto: dpa

Welche Mehrheiten braucht es? Eine einfache Mehrheit (50 Prozent plus X) reicht nicht aus. Es müssen mindestens 20 Prozent der Wahlberechtigten mit Ja stimmen. Rund 1,3 Millionen dürfen votieren, somit liegt das so genannte Quorum bei knapp 260 000 Stimmen. Wird dies nicht erreicht, muss der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die Bewerbung zurückziehen.

Wann gibt es erste Ergebnisse?

Wie bei politischen Wahlen schließen die Wahllokale um 18 Uhr. Ab 20 Uhr ist mit ersten Trends zu rechnen, das vorläufige amtliche Endergebnis soll bis 22 Uhr vorliegen.

Wie ist die Stadt Kiel beteiligt?

In der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins, in der 2024 gesegelt werden soll, findet zeitgleich ein Referendum statt. Auch hier ist eine einfache Mehrheit erforderlich, von den 198 000 Wahlberechtigten müssen mindestens acht Prozent (15 840) mit Ja stimmen. Sollte Kiel gegen Olympia votieren, darf sich Hamburg bei einem Pro einen neuen Partner suchen. Erster Kandidat wäre Rostock-Warnemünde.

Ist ein Referendum üblich?

Nein. Die Mitbewerber Los Angeles, Paris, Rom und Budapest verzichten darauf. Hamburg will mit zusätzlicher demokratischer Legitimation beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) punkten.

Wie liefen die letzten Umfragen?

Bundesweit sprachen sich zuletzt 64 Prozent der Befragten für Olympia in Hamburg aus, ungeachtet der Terror-Anschläge von Paris. In Hamburg selbst waren es vergangene Woche 56 Prozent der Befragten, die Olympia befürworteten.

Was kostet die Kampagne bisher? Seriöse Schätzungen gehen von rund sechs Millionen Euro aus. In erster Linie wurde diese Summe für Finanzplanungen und Architektenhonorare verwendet. Sollten die Hamburger der Bewerbung grünes Licht geben, sind bis zur Entscheidung 2017 in Lima 50 Millionen Euro veranschlagt.

Was wäre der nächste Schritt? Die bisherige Absichtserklärung muss beim IOC bestätigt werden. Dafür müssen bis Mitte Februar erste Bewerbungsunterlagen zu den Themen Visionen, Konzept und Strategie eingereicht werden.

Was würde eine Absage der Hamburger Bürger bedeuten?

Nach den gescheiterten Bewerbungen von München um die Winterspiele 2018 (Niederlage gegen Pyeongchang) und 2022 (negatives Bürgervotum) wäre das Aus der Bewerbung für 2024 beziehungsweise 2028 ein harter Schlag für den deutschen olympischen Sport.

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Erstellt:
28.11.2015, 08:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 28.11.2015, 08:30 Uhr

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