Nicht mehr viel Licht

Handball: Vor dem Spitzenspiel in der Landesliga: Mössingen gegen Schönbuch

So spannend war´s schon lange nicht mehr in der Handball-Landesliga: Kurz vor Saisonende liegen nur drei Punkte zwischen den ersten vier Teams. Und genau die treffen am Wochenende in direkten Duellen aufeinander. Zur Spvgg Mössingen kommt die HSG Schönbuch.

07.04.2016

Von DAVID SCHEU

Timo Lupold (links) kann Spvgg-Trainer Michael Gruber (rechts) Internas über die HSG Schönbuch liefern. Archivbild: Ulmer

Timo Lupold (links) kann Spvgg-Trainer Michael Gruber (rechts) Internas über die HSG Schönbuch liefern. Archivbild: Ulmer

Mössingen. Wenn es am Sonntag in der Steinlachhalle zum vorentscheidenden Spitzenspiel kommt, wird nichts dem Zufall überlassen. Beide Trainer beobachteten am vergangenen Wochenende den jeweiligen Gegner live vor Ort. Mössingens Michael Gruber könnte sich zusätzlich auch teamintern Informationen erfragen: Sein Co-Trainer Timo Lupold und Torwarttrainer Mark Jenter coachten vergangene Saison die zweite Schönbucher Mannschaft in der Bezirksliga. Aber auch das ist eigentlich nicht nötig – beide Trainer sind über den Gegner am Sonntag längst bestens im Bilde. Gruber: „Wir haben unzählige Videos von Schönbuch gesehen.“ HSG-Coach Thomas Dangel: „Ich war diese Saison bei fast jedem Mössinger Spiel live in der Halle.“ Des Spielplans wegen: Die Spvgg spielte nämlich immer eine Woche vorher gegen den nächsten Schönbucher Gegner.

Was beide voneinander gesehen haben, sorgt für großen gegenseitigen Respekt. Gruber erwartet einen „starken Gegner, der uns wirklich alles abverlangen wird.“ Die Favoritenrolle will sich Dangel aber nicht zuschieben lassen: Mössingen sei auch beileibe „keine Gurkentruppe“, sondern habe gleich mehrere Spieler mit höherklassiger Erfahrung in seinen Reihen. „Und sie haben einen Lauf. Die sind ja seit gefühlten Jahrhunderten ungeschlagen und hatten zuletzt auch mal das nötige Glück auf ihrer Seite.“

Wo genau sehen die beiden Trainer nun die Stärken des anderen? „Das gute Schönbucher Umschaltspiel zwischen Abwehr und erster und zweiter Welle“ nennt Gruber ohne Zögern: „Die haben einen wahnsinnigen Drang nach vorne.“ Daher gelte es, nicht durch Unachtsamkeiten in Gegenstöße zu laufen. „Wer weniger technische Fehler und Ballverluste produziert, wird das Feld am Sonntag als Sieger verlassen“, prognostiziert Gruber. Aber auch den Schönbucher Rückraum um Sebastian Appelrath und den in Tübingen wohnenden Michael Starke gelte es im Auge zu haben.

Dangel bereitet dagegen vor allem die Mössinger 6-0-Abwehr „arges Kopfzerbrechen“. Bei dem großen Mittelblock sei „nicht mehr viel Licht“ zwischen Schütze und Tor. „Und dann haben sie dahinter mit Friedrich Gückel auch noch den besten Torhüter der Landesliga.“ Dangels Rezept: viele einfache Tore über Gegenstöße. „30 Treffer werden wir mindestens brauchen.“

Denn Dangel will nicht einfach nur gewinnen, sondern am liebsten mit vier Toren Abstand. Warum? Das Hinspiel gewann Mössingen mit 29:26. Und da in der Tabelle der direkte Vergleich zählt, kann Schönbuch die Mössinger nur mit einem deutlichen Sieg überholen. „Zum Glück haben wir letzten Herbst nur mit drei Toren Differenz verloren, da waren wir echt chancenlos und zeitweise mit sieben Treffern hinten“, sagt Dangel. Auch Gruber hat die Tabellenarithmetik im Hinterkopf: „Sollten wir kurz vor Schluss mit zwei Toren hinten liegen, wird das natürlich auch unser Spiel beeinflussen.“ Aber: „Wir wollen am Sonntag gewinnen! Punkt.“

Auch, weil der erste Tabellenplatz noch erreichbar ist. Den hat momentan die HSG Fridingen/Mühlheim inne, die wie Mössingen 37 Punkte auf dem Konto hat. Am Samstag empfangen die Fridinger einen Tag vor dem Mössinger Spiel den viertplatzierten VfL Pfullingen II. „Wir werden das Ergebnis am Samstagabend auf jeden Fall verfolgen“, sagt Gruber, „das ist die letzte Chance für Pfullingen.“ Dangel sieht Fridingen aufgrund des vermeintlich einfachen Restprogramms im Vorteil: „Wenn die am Samstag gewinnen, sind sie durch.“ Seiner Mannschaft würden in den verbleibenden drei Spielen dagegen nur noch drei Siege helfen. „Damit wollen wir am Sonntag in Mössingen anfangen.“

Trainer erwartet 600 bis 700 Zuschauer

Mit voller Kapelle zum Spitzenspiel: Mössingens Trainer Michael Gruber rechnet damit, am Sonntag um 18 Uhr gegen die HSG Schönbuch in Bestbesetzung antreten zu können: „Die Grippewelle vom vergangenen Wochenende ist inzwischen abgeebbt.“ Wahrscheinlich werden ihm sogar zu viele Spieler zur Verfügung stehen, um alle mit einem Platz im Kader berücksichtigen zu können. Der eine oder andere könnte eventuell um 16.10 Uhr im Vorspiel zum Einsatz kommen, in dem sich die zweite Mössinger und die dritte Schönbucher Mannschaft in der Bezirksklasse gegenüber stehen. Besonders freut sich Gruber auf die Atmosphäre in der „Steinlachhölle“: „Ich denke schon, dass 600 bis 700 Fans kommen werden. Die Unterstützung kann am Ende den Unterschied ausmachen.“

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Erstellt:
07.04.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 03sec
zuletzt aktualisiert: 07.04.2016, 01:00 Uhr

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