Vor Olympia hat der Europameister kein Pflichtspiel mehr - Christian Dissinger erneut verletzt

Handballer müssen sich selber Druck machen

Gegen Dänemark und Österreich haben die deutschen Handballer die Chance, sich für Olympia zu empfehlen. Christian Dissinger fällt länger aus.

01.04.2016

Von SID

Für den verletzten Christian Dissinger ist die Saison vorzeitig beendet. Foto: dpa

Für den verletzten Christian Dissinger ist die Saison vorzeitig beendet. Foto: dpa

Köln. Nach der zwischenzeitlichen Verbannung aus der Kölnarena wollen die deutschen Handballer sportlich zeigen, wer Herr im Hause ist. Der Europameister will mit Siegen gegen Dänemark morgen (15.45 Uhr/Sport 1) in Köln und Österreich am Sonntag (15.30 Uhr/ZDF) in Gummersbach den Countdown für die Olympischen Spiele in Rio erfolgreich einläuten. "Wir müssen die Spiele optimal nutzen, um auf unserem Weg zu bleiben. Wir müssen neue Waffen integrieren", sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson.

Nachdem die bemerkenswerte Serie von acht Siegen in Folge zuletzt von Vize-Weltmeister Katar gestoppt wurde, will die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) vier Monate vor Rio wieder in die Erfolgsspur finden. "Wir müssen uns selber einen gewissen Druck machen", sagte Teammanager Oliver Roggisch und stellte den hohen Stellenwert der Begegnungen gegen Dänemark und Österreich heraus: "Das Wort Test müssen wir ganz schnell streichen. Es sind keine Testspiele. Wir haben keine Qualifikation. Daher müssen wir die Spiele angehen, als ob es um alles geht."

Die peinliche Posse um die Doppelbelegung der Lanxess Arena, in der sich die DHB-Auswahl beim Wintermärchen 2007 mit Siegen im Viertel- und Halbfinale sowie im Endspiel gegen Polen zum Weltmeister machte, spielt für die sportliche Leitung der Nationalmannschaft keine Rolle mehr.

Nach der kurzfristigen Verlegung des Dänemark-Spiels auf Samstag hat Sigurdsson allerdings personell reagiert. Der Bundestrainer nominierte kurzfristig Rückraumspieler Paul Drux (Füchse Berlin) und Kreisläufer Evgeni Pevnov (VfL Gummersbach) nach.

Die inzwischen große Auswahl an Spielern bezeichnet Sigurdsson als "Luxusproblem". Man könne aber auch einmal zeitgleich fünf, sechs verletzte Spieler haben, so der Isländer: "Daher brauchen wir einen großen Kader." Diese Einschätzung bestätigte sich gestern. Europameister Christian Dissinger hat sich im Training den Meniskus eingerissen und eingeklemmt. Die Saison ist für den 24 Jahre alten Rückraumspieler des THW Kiel somit vorzeitig beendet. Seine Teilnahme an den Olympischen Spiele scheint dadurch unwahrscheinlich.