Auf der Pinguin-Welle und Fred Astaires Spuren mit Musical-Swing zur Öko-Botschaft. Respekt.

Happy Feet

Auf der Pinguin-Welle und Fred Astaires Spuren mit Musical-Swing zur Öko-Botschaft. Respekt.

24.11.2015

Von che

Happy Feet

Nun reihen sich in den Trickfilm-Zoo des Kinojahres auch noch die Pinguine ein. Das klingt, eingedenk des einschlägigen „Madagascar?-Trios, des einschlägigen Dokumentarfilms und der einschlägigen Landschaft von „Ice Age?, nicht gerade originell.

Auch die Handlung kommt in ihren Grundzügen vertraut vor. Ein junger Kaiserpinguin ist anders als die anderen: Statt lieblich zu singen, kann Mumble nur jämmerlich krächzen. Dafür hat er ein Talent zum Stepptänzer, was bei seiner traditionsbewussten Spezies jedoch nur Kopfschütteln auslöst. Erst verhöhnt und getriezt, wird das schwarze Schaf aus seiner Herde verstoßen. Nach vielen Abenteuern und Bewährungsproben lässt sich am Ende nicht nur die Antarktis, sondern der ganze Erdball von Mumbles Tanzkünsten infizieren.

Die alte Fabel vom Außenseiter, der es ohne sich zu verbiegen allen zeigt, hat Regisseur George Miller („Schweinchen Babe?) mit vielen guten Ideen aufgepeppt. Der erste Teil ist eine illustrierte Jukebox, die mit fantasievollen Computer-Choreografien zu einer Salve frisch aufbereiteter Pop-Gassenhauer beschwingtes Musical-Feeling aufleben lässt. Der Mittelteil glänzt mit witzigen Figuren, speziell einem Quartett im Gang-Sprech radebrechender Zwergpinguine. Darauf folgt eine engagierte Ökopredigt in teilweise düsterer Bildsprache.

Keines dieser Einzelteile hat für sich genommen besondere Strahlkraft. Ihre Überraschungs-effektive Kombination macht diese australische Produktion jedoch um einiges unterhaltsamer als die zuletzt arg berechenbaren Digital-Trickfilme aus Hollywood.