Haus Wielandshöhe auf dem Österberg

Gernot Stegert über den Kampf um die Wielandshöhe

Manchmal muss das Schwert gezückt werden

Manchmal übertreibt der Denkmalschutz. Etwa wenn er sehr teure Sprossenfenster in einer Schule vorschreibt, die über Jahrzehnte gar keine hatte. So geschehen bei der Sanierung des Uhlandgymnasiums in Tübingen. Angesichts solcher Fälle kann man sich schwer vorstellen, dass es in der alten Universitätsstadt noch historisch wertvolle Gebäude gibt, die nicht geschützt sind. Doch es gibt sie. Die Wielandshöhe ist ein Beispiel.

Wohnprojekt

Für Bewohner von 1 bis 99

Mit einem sozialen Konzept bewirbt sich die Gruppe „Haus Kaleidoskop“ für die leerstehende „Wielandshöhe“ – und hofft dabei auf Hilfe von der Stadt.

Die Nationalsozialisten wollten das Haus nicht

Wielandshöhe: Der Verbindung Luginsland fehlte nach dem 30. Januar 1933 mehr und mehr der Nachwuchs

Je nachdem, auf welche Seite sich einer in der aktuellen Diskussion schlägt, wird kolportiert, das Luginsländer Haus wurde verkauft oder gekauft, „um es dem Zugriff durch die Nazis zu entziehen“. Solch ein Beweggrund mag heroisch sein, trifft aber nicht zu. Niemand hat das Haus vor „den Nazis“ geschützt, ein politischer Zwang zum Verkauf bestand nicht.