Mühlheim · Unfall

Scheunenanbau in der Mühlheimer Ortsmitte stürzt ein

Das leerstehende Gebäude hatte bereits den ganzen Donnerstag geknackt. Drei Männer kamen in die Klinik.

31.07.2020

Von Uli Bernhard

Der Anbau einer leerstehenden Scheue in der Hindenburgstraße in Mühlheim brach ein.Bild: Uli Bernhard

Der Anbau einer leerstehenden Scheue in der Hindenburgstraße in Mühlheim brach ein.Bild: Uli Bernhard

Zu später Stunde rückten am Donnerstagabend gegen 21.30 Uhr mehrere Feuerwehrabteilungen nach Mühlheim aus. Ein leerstehender Scheunenanbau in der Hindenburgstraße im Ortskern war um 21.43 Uhr in sich zusammengestürzt.

Wie Anwohner der SÜDWEST PRESSE berichteten, waren bereits am frühen Morgen Knacks-Geräusche von dem Gebäude ausgegangen. Ein Nachbar beobachtete den ganzen Tag über den Dachfirst, der sich immer stärker in sich verbog. Als der Mann um 21 Uhr das letzte Foto des noch stehenden Scheunenanbaus machte, war das Dach schon sehr stark verkrümmt.

Spätestens jetzt sah der Anwohner den Zeitpunkt für gekommen, um der Mühlheimer Feuerwehr Bescheid zu geben. Der Nachbar aus der Hindenburgstraße bat die Feuerwehrleute, nach dem Gebäude zu schauen. Drei Mitglieder der Feuerwehrabteilung Mühlheim inspizierten das mit einem Bauzaun abgesperrte Objekt. Die Entscheidung, ob und wann ein Eingreifen nötig sei, erledigte sich – denn das morsche Gebäude brach vor den Augen der Feuerwehr um 21.43 Uhr unter tosendem Lärm und mit einer Staubwolke in sich zusammen. Das Trio hielt sich zu diesem Zeitpunkt zwar außerhalb des Gebäudes auf und konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Da die Männer beim Einsturz des Ökonomiegebäudes unmittelbar in der entstehenden Staubwolke standen, wurden die Feuerwehrleute auf Anraten der ermittelnden Behörde von den Rettungskräften wegen des eingeatmeten Staubes zur Untersuchung vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Nach Kenntnisstand vom Freitagmorgen wurden die Männer nicht verletzt.

Ein auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkendes Auto wurde leicht beschädigt.

Der Gebäudebesitzer wollte den Scheunenbau, der bereits seit vielen Jahren leersteht, in nächster Zeit ohnehin abreißen. Der geplante normale Abbruch verzögerte sich jedoch wegen des Denkmalamts.

Bereits gegen 21.44 wurde per Sirene die Mühlheimer Feuerwehr alarmiert. Das Deutsche Rote Kreuz war mit fünf Fahrzeugen, das Technische Hilfswerk Rottweil mit zwei Kräften und die Polizei waren ebenfalls vor Ort. Darüber hinaus zog das Unglück rund 50 Schaulustige an.

Ein THW-Experte prüfte das Hauptgebäude neben dem eingestürzten Scheunenanbau nach dem Vorfall auf Standsicherheit und stellte keine Schäden fest.

Der Scheunenanbau galt bereits seit einiger Zeit als einsturzgefährdet und war vom Besitzer daher mit Bauzäunen abgesichert worden. Für viele Anwohner war der Einsturz keine Überraschung.

Nachdem die Polizei das Haus freigegeben hatte, schob der Besitzer den Schutt mit einem Radlader von der Straße.

Welcher Sachschaden durch den Einsturz des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes entstanden ist, könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden, teilte die Polizei mit.

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Erstellt:
31.07.2020, 09:28 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 14sec
zuletzt aktualisiert: 31.07.2020, 09:28 Uhr

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