Hausarzt Wenig hört ohne Nachfolge auf

Dettenhausens Bürgermeister Thomas Engesser begann mit einer „katastrophalen“ Mitteilung den Nachklapp der Gemeinderatssitzung am Dienstag. „Die Nachfolge-Lösung für Dr. Wenig ist nicht mehr aktuell.“ Der Allgemeinarzt Wolfram Wenig habe seine Patienten schon verständigt, dass seine Praxis zum 31. März schließt. Damit droht, die sehr gut ausgelastete Kassenarzt-Praxis im Ort wegzufallen. „Viel Optimismus habe ich in der Sache nicht mehr“, sagte Engesser.

„Wir versuchen, den Kassensitz in Dettenhausen zu halten. Wir geben nicht auf“, sagte Martin Felger auf TAGBLATT-Nachfrage am Mittwoch. Seine Firma Diomedes ist von der Gemeinde beauftragt, eine Nachfolge zu organisieren. Anfang des Jahres sah es noch gut aus. Wenig war sehr optimistisch. Felger wollte keinen Durchbruch mitteilen, weil so viel noch dazwischen kommen könne. So war es auch. Aus sehr einleuchtenden familiären Gründen klappe die Nachfolge nun doch nicht.

Felger berichtete, dass er sich noch um eine Nachfolgelösung bemüht, bei der es am einfachsten wäre, den Kassensitz zu halten. Allerdings stehe Dettenhausen, eigentlich mit der Nähe zu Stuttgart mit guten Chancen da – in Konkurrenz jedoch zu noch attraktiveren Standorten für niederlassungswillige Ärzte oder, wie meist, Ärztinnen.

Es gehe ihm jetzt noch darum, eine mögliche Neugründung in Dettenhausen zu halten. Das werde aber schwer, weil der Ort für die zuständige kassenärztliche Vereinigung dem Mittelbereich zugeordnet ist, zu dem auch Tübingen gehört.