Wolfsburg

Heckings Ära ist beendet

Der VfL zieht die Reißleine und trennt sich von seinem Trainer. Vorerst übernimmt Ex-Profi Valérien Ismael den Job.

18.10.2016

Von SID

Gefeuert beim VW-Klub: Trainer Dieter Hecking. Foto: dpa

Gefeuert beim VW-Klub: Trainer Dieter Hecking. Foto: dpa

Wolfsburg. Nach mehr als dreieinhalb Jahren hat die Ära von Dieter Hecking beim VfL Wolfsburg ein plötzliches Ende gefunden. Der ambitionierte Fußball-Bundesligist trennte sich nach dem misslungenen Saisonstart gestern vom Trainer des Jahres 2015 und will mit neuem Führungspersonal endlich den Millionen-Kader um die Nationalspieler Julian Draxler und Mario Gomez auf Kurs bringen.

„Menschlich tut mir dieser Schritt sehr leid“, sagte Sportchef Klaus Allofs: „Wir haben in den intensiven fast vier Jahren eng und erfolgreich zusammengearbeitet, mit dem Gewinn des DFB-Pokals und der Vize-Meisterschaft 2015 als Höhepunkt einer bis dahin kontinuierlich nach oben führenden Entwicklung.“ Nach den zuletzt enttäuschenden Leistungen sei man aber zu der Entscheidung gekommen, durch einen Wechsel auf der Cheftrainerposition dem Team neue Impulse zu geben. Auch Assistenztrainer Dirk Bremser wird den VfL verlassen.

Hecking reagierte sachlich auf die Entscheidung: „Natürlich bin ich enttäuscht, aber es gehört als Trainer in diesem Geschäft dazu, dass man mit einer Trennung rechnen muss, wenn die Erfolge ausbleiben. Das war bei uns zuletzt leider der Fall.“ Er hätte gerne mit der Mannschaft weitergearbeitet und sie wieder in die Erfolgsspur zurückgeführt, respektiere aber die Entscheidung des Klubs.

Damit hat nach Werder Bremen und dem Hamburger SV auch der dritte Nord-Klub in der deutschen Eliteklasse schon früh in der Saison seinen Trainer gewechselt. Interimsweise übernimmt der bisherige U23-Coach Valérien Ismael die Leitung der Profimannschaft. Als langfristige Lösung gelten Gerüchten zufolge der Portugiese André Villas-Boas und der Niedersachse André Breitenreiter.

Sportlich hatte Hecking zuletzt wenig Argumente gesammelt, seine Bilanz im Jahr 2016 ist ernüchternd. Ganze 25 Punkte in 24 Spielen konnte der Chefcoach für sich verzeichnen – die Bilanz eines Absteigers. Trotz des Edel-Kaders belegt der VfL Wolfsburg aktuell nur Rang 14 der Tabelle. sid