Kultverdächtiger Welt-Retter-Streifen um einen so robusten wie verletzlichen Teufelskerl.

Hellboy

Kultverdächtiger Welt-Retter-Streifen um einen so robusten wie verletzlichen Teufelskerl.

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

Hellboy

So lange wir klein sind, sind wir eben besonders verführbar (oder bedürftig?). Zwei Schokoriegel und eine Decke genügen, um das feuerrote Teufelsbaby auf die Seite der Alliierten zu locken. Man schreibt das Jahr 1944. An der schottischen Küste versuchen die Nazis mit Hilfe des Hexenmeisters Rasputin, mit schwarzer Magie den Krieg doch noch für sich zu entscheiden.

Aber die Höllenpforte ist nicht lange genug offen, um die Welt endgültig zu verheeren. Nur das kleine rote Balg entwischt. Die schauerromantische Kulisse könnte direkt von einem der düstereren Gothic- oder Heavy-Metal- Covers stammen. 60 Jahre später kehrt Rasputin zurück. "Hellboy", die Teufelsbrut, ist inzwischen ein gewaltiger Muskelmann (Ron Perlman) und bei einer Sonderabteilung des FBI für paranormale Angelegenheiten in besonders drastischen Einsätzen zuständig.

Zusammen mit dem Fischmenschen Abe Sapien (und den im Vergleich immer etwas blass und klein wirkenden „normalen?, menschlichen Agenten) jagt er die Ungeheuer der Gegenseite, die wie eine Kreuzung aus Saurier und Alien wirken, bis zum Showdown in den Gewölben eines uralten russischen Friedhofs. Hellboy ist einer der sympathischsten He-Men, die Hollywood je hervorbrachte und hätte wie Super- und Batman das Zeug zur Serie.

Die Comic-Vorlage von Mike Mignola wirkt im Film als Ironie nach. Ein Hauch von Dr. Strangelove, Fantasy und Alien liegt über dem Ganzen. Der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro ist ein brillanter Eklektizist.