Fest

Herbstliche Genüsse frisch aus dem Ofen

Beim Zwiebelbeedafest in Wiesenstetten wurden über 200 Teigfladen verputzt. Entsprechend viel hatten die Backfrauen zu schnippeln, dünsten, backen und servieren. Die Besucherresonanz war gut.

11.09.2017

Von Andrea Raible

Zum zweitägigen Zwiebelbeedafest waren am vergangenen Wochenende viele Besucher ins Dorfgemeinschaftshaus nach Wiesenstetten gekommen, um ein paar schönen Stunden in angenehmer Atmosphäre in der herbstlich dekorierten Halle zu erleben. Bereits seit acht Jahren veranstaltet der Orgelbauförderverein St. Stephanus das Zwiebelbeedafest, das sich inzwischen großer Beliebtheit erfreut. Der im September 2009 gegründete Orgelbauverein mit seinem Vorsitzenden Thomas Wiechert hat sich zum Ziel gesetzt, dadurch die Finanzierung einer neuen Orgel tatkräftig zu unterstützen.

Im Mittelpunkt standen natürlich die Zwiebelbeeda. Diese werden nach alten Originalrezepten in der Wiesenstetter Backküche hergestellt. Das Backhaus lief an beiden Tagen deswegen auf Hochtouren, denn über 200 Beeda gingen über die Theke.

Allein gut 100 Kilogramm Zwiebeln hatten die Backfrauen für die Zwiebelbeeda zubereitet. Bereits am Vortag wurde fleißig Zwiebeln geschnippelt und angedünstet. So manche der Frauen hat dabei die eine oder andere Träne vergossen – es lag aber immer nur an den Zwiebeln. Teig ausrollen, die Zwiebel-Rahmmasse darauf verteilen – und ab damit in den Ofen, denn draußen wurde schon wieder nach Nachschub verlangt. Dabei muss alles wie am Schnürchen laufen, denn Zwiebelbeeda schmecken am besten, wenn sie noch heiß sind. Damit die Ausgabe so gut funktioniert, braucht es viele helfende Hände und ein gutes Stück Vorarbeit, erzählten uns die Backfrauen. Acht bis zehn Frauen sind dafür jedes Jahr dabei, und manche sogar schon seit über 80 Jahren. Die Älteren erzählten: „Früher gab es viel öfters Zwiebelbeeda als heute“.

Auf dem kulinarischen „Fahrplan“ des Festes stand am Sonntag außer Zwiebelbeeda auch noch Schnitzel mit Pommes und Salat oder Curry-Wurst. Dazu schmeckte der neue Wein, den der Vorsitzende von der Winzergenossenschaft Oberkirch zum Fest bezogen hatte. Bereits am ersten Abend herrschte reges Treiben. Die ersten Gäste kamen schon früh, und schon bald waren viele Tischgarnituren gut besetzt. Lange brauchten die Gäste nicht zu warten, bis sie die ofenfrischen Zwiebelbeeda oder andere Herbstgenüsse serviert bekamen.

Am Nachmittag unterhielt der Musikverein Wiesenstetten mit volkstümlicher Blasmusik bei Kaffee und Kuchen. Der Vorsitzende sparte nicht mit Worten des Dankes an die vielen Helfer. Wiechert erinnerte nochmals an das Ziel – eine neue Orgel für die Wiesenstetter Kirche. Denn die Kirche sei ein sozialer Treffpunkt für alle, die Kirchenmusik verbinde die Menschen und bringe Leben in die Kirche.