Sammelaktion

Hilfe zur Selbsthilfe leisten

Der neue Verein „Orfanis“ unterstützt Waisenkinder in Osteuropa mit Lebensmitteln und der Vermittlung von Ausbildungsplätzen.

08.11.2016

Von Cristina Priotto

In solchen armseligen Behausungen leben viele Waisenkinder in Osteuropa. Diesen zu helfen ist das Ziel des „Orfanis“-Vereins mit Vorstandsmitgliedern aus Sulz, Vöhringen und Rosenfeld. Privatbild

In solchen armseligen Behausungen leben viele Waisenkinder in Osteuropa. Diesen zu helfen ist das Ziel des „Orfanis“-Vereins mit Vorstandsmitgliedern aus Sulz, Vöhringen und Rosenfeld. Privatbild

Für Sabine Kitzlinger begann das Engagement beim „Orfanis“-Verein mit einer Transportanfrage: Der Vöhringer Daniel Bleibel klopfte beim Stuckateurbetrieb Kitzlinger auf Kastell an und fragte, ob die Firma ein geeignetes Fahrzeug für einen Hilfstransport nach Osteuropa zur Verfügung stellen könne.

So wurde die Sulzer Unternehmerin auf „Orfanis e.V.“ aufmerksam. Gegründet haben den Verein im März diesen Jahres Wolfgang Fuoss aus Rosenfeld und Daniel Bleibel aus Vöhringen. Fuoss hat bereits über 20 Jahre Erfahrung mit Hilfstransporten, Projekten, Aufbauhilfe sowie Werkstatteinrichtungen und Ausbildung.

Das Ziel des vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannten Vereins ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und Waisen sowie notleidenden Kindern in Familien in mehreren Ländern Osteuropas Hoffnung und Zukunft zu geben.

„Das hat mich so berührt, dass dadurch bei mir ein Stein ins Rollen gekommen ist, zumal ich mich ohnehin schon länger für einen sozialen Zweck engagieren wollte“, erzählt Kitzlinger.

Im Nullkommanix landete Sabine Kitzlinger gleich nach der Gründung im „Orfanis“-Vorstand und kümmert sich dort um die Gestaltung der Homepage und, in Kooperation mit Eberhard Kipp vom „Team Kipp“, um die Flyer.

Das aktuelle Projekt des Vereins ist ein Transport mit Lebensmittelpaketen für bedürftige Familien in Osteuropa. Diese möchte „Orfanis“ einheitlich mit Mehl, Nudeln, Speiseöl, Reis, Schokolade und Multivitamin-Brausetabletten bestücken. Wichtig: Die Waren sollten mindestens noch zwölf Wochen haltbar sein, denn der genaue Zeitpunkt für die Fahrt nach Osteuropa – vor Weihnachten – steht noch nicht fest.

„Unser Ziel für diesen Transport sind 300 Päckchen“, teilte Kitzlinger am Montag mit. Der Inhalt sollte lose verpackt sein. Die Vereinsmitglieder verpacken die Spenden in einheitliche Kartons mit mengenmäßig demselben Inhalt, damit es bei den Empfängern keine Streigkeiten gibt.

Als klassischer Sammelverein versteht sich „Orfanis“ aber eigentlich nicht. Obwohl es in den vergangenen Monaten mehrere Transporte mit verschiedenen Hilfsgütern gab, ist das eigentliche Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Vereinsgründer Wolfgang Fuoss sucht dazu vor Ort in verschiedenen Ländern Osteuropas geeignete Projekte aus.

Unterstützt werden etwa Waisenhäuser, aber auch die Schaffung von Ausbildungsplätzen ist ein wichtiges Ziel: Schreinereien, Fahrrad- oder Nähwerkstätten konnten bereits gefördert werden. „Die Schulausbildung geht meist nur bis zur vierten Klasse. Danach sind die Kinder sich selbst überlassen“, weiß Sabine Kitzlinger. Hier möchte „Orfanis“ Abhilfe schaffen und Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort vermitteln – damit die Menschen langfristig für sich selbst sorgen können.

Speziell jetzt vor Weihnachten sind aber auch Lebensmittel sowie Wollsocken willkommen.

Inhalt der Spenderpakete für den „Orfanis“-Verein:

Mehl: drei Kilogramm (in drei Packungen zu jeweils einem Kilogramm)

Teigwaren: drei Kilogramm (in sechs Packungen zu jeweils 500 Gramm)

Speiseöl: eine Plastikflasche

Reis: ein Kilogramm

Zucker: ein Kilogramm

Schokolade: fünf 100-Gramm-Tafeln

Multivitamin-Brausetabletten: fünf Packungen zu jeweils 100 Gramm

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Erstellt:
08.11.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 22sec
zuletzt aktualisiert: 08.11.2016, 01:00 Uhr

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