Streamingtipps

Himmelskörper und Helikoptereltern

Schwarzer Humor, Endzeitserien, Action und Familienkomödien: Die Highlights, die bei Netflix und Co. im März starten.

01.03.2019

Von Cornelia Wystrichowski

In der Endzeitserie „8 Tage“ spielen Christiane Paul und Mark Waschke die Eltern in einer Familie, die vor einem Asteroiden-Einschlag flüchtet. Foto: © Sky/Stephan Rabold

In der Endzeitserie „8 Tage“ spielen Christiane Paul und Mark Waschke die Eltern in einer Familie, die vor einem Asteroiden-Einschlag flüchtet. Foto: © Sky/Stephan Rabold

Noch acht Tage bis zum Weltuntergang, schwarzer britischer Humor und eine Satire über junge Eltern: Wir stellen Serien vor, die es im März bei Streaminganbietern oder im Bezahlfernsehen zu sehen gibt.

„8 Tage“

Im Angesicht der Apokalypse: In der Endzeitserie mit Christiane Paul flieht eine Berliner Familie vor dem Einschlag eines riesigen Asteroiden. „Horus“ rast auf die Erde zu und wird alles Leben in Europa auslöschen, sämtliche Fluchtwege sind versperrt, Rettung ist nicht in Sicht. Was tun die Deutschen im Angesicht des Untergangs? In der neuen Sky-Serie, die das Szenario durchspielt, zeigen die Menschen allmählich ihr wahres Gesicht. Während der Physiklehrer Uli (Mark Waschke) und seine Frau Susanne (Christiane Paul) ihre Kinder retten wollen und sich einer kriminellen Schlepperbande anvertrauen, um nach Sibirien zu fliehen, denken andere wie Susannes Bruder Herrmann (Fabian Hinrichs) nur an sich. Schade: So richtiges Apokalypse-Feeling kommt in der Serie nicht auf, der Weltuntergang köchelt auf Sparflamme.

(ab 1. 3., Sky 1)

Aufregende Mission: In „The First“ spielt Sean Penn (Mitte) einen Astronauten, der zum Mars fliegen soll, um den Planeten zu besiedeln. ?Foto: Paul Schrimaldi/Hulu

Aufregende Mission: In „The First“ spielt Sean Penn (Mitte) einen Astronauten, der zum Mars fliegen soll, um den Planeten zu besiedeln. ?Foto: Paul Schrimaldi/Hulu

„The First“

Auch hier dreht sich alles um einen fernen Himmelskörper: Sean Penn spielt einen Astronauten, der zum Mars fliegen soll – eine gefährliche Mission mit dem Ziel, den roten Planten zu besiedeln. Doch mit echter Science-Fiction hat der Achtteiler nur wenig zu tun, es geht um die Zeit vor dem Raketenstart, um zwischenmenschliche Dramen, familiäre Sorgen und innere Konflikte. Bei der Ausstrahlung in den USA fanden das viele Kritiker extrem zäh: Die allzu irdische Weltallserie nach einer Idee von Beau Willimon, dem Showrunner von „House of Cards“, wurde nach der ersten Staffel eingestellt. (ab 7. 3., Magenta TV)

„After Life“

Gute Nachrichten für die Fans des britischen Komikers Ricky Gervais, dessen BBC-Serie „The Office“ das Vorbild für „Stromberg“ war: Der Emmy-Preisträger hat eine neue Serie abgeliefert, die wie gewohnt genau dahingeht, wo es weh tut. Gervais spielt den Journalisten Tony, der sich nach dem Tod seiner Frau in eine ruppige neue Persönlichkeit flüchtet: Er sagt ab sofort jedem die ungeschminkte Wahrheit ins Gesicht. Seine Freunde hätten gerne den netten Kerl von früher zurück, doch Tony liebt sein unverblümtes Alter Ego. Das ist urkomisch, aber natürlich auch ganz schön traurig, denn der Witwer beißt auch jeden weg, der ihm Mitleid und Trost spenden will. Leider gibt es vorerst nur sechs Episoden – aber die haben es in sich.

(ab 8. 3., Netflix)

„Andere Eltern“

Der Titel dieser Serie sagt es schon: Das Schlimmste am Elternsein sind immer die anderen Eltern. Die als Pseudo-Doku erzählte, teils improvisierte Satire dreht sich um überambitionierte Mütter und Väter aus der Großstadt, die eine Kindertagesstätte ins Leben rufen, weil sie glauben, dass sie alles besser machen. Die jungen Hipster, die ihren alternativen Erziehungsstil für alternativlos halten, liegen sich bald rettungslos in den Haaren – in den Hauptrollen sind unter anderem Lavinia Wilson und Nadja Becker zu sehen. Mal mehr, mal weniger gelungene Gags über das Leben von Helikoptereltern zwischen Stuhlkreis und Spielplatz: Schön, dass eine Comedyserie mal ein Thema aus der deutschen Alltagswirklichkeit aufgreift.

(ab 19. 3., TNT Comedy)

„Hanna“: Der Stoff der düsteren Serie basiert auf den Actionfilm „Wer ist Hanna?“ Foto: Christopher Raphael/Amazon

„Hanna“: Der Stoff der düsteren Serie basiert auf den Actionfilm „Wer ist Hanna?“ Foto: Christopher Raphael/Amazon

„Hanna“

Ein untergetauchter Spion hat seine 14-jährige Tochter in der Einsamkeit abgeschiedener Wälder zu einer Profikillerin ausgebildet, die keinen Kontakt zur normalen Welt hat: Der Actionstreifen „Wer ist Hanna?“ (2011) gilt als Kultfilm. Jetzt wurde aus dem Stoff eine düstere Serie, in der eine abtrünnige CIA-Agentin mit ihrem Team das Vater-Tochter-Gespann jagt. Im Kampf wird Hanna (Esmé Creed-Miles) von ihrem Vater Erik (Joel Kinnaman) getrennt – fortan hetzt sie quer durch Europa, um ihn wiederzufinden und ihre Feinde zu besiegen. Dabei lernt das Mädchen, das bislang weder Schokoriegel noch WhatsApp kannte, allmählich das ganz normale Leben kennen. Die reizvolle Mischung aus Agenten-Action und Teenagerdrama hatte neulich bei der Berlinale Premiere.

(ab 29. 3., Amazon Prime)

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Erstellt:
01.03.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 59sec
zuletzt aktualisiert: 01.03.2019, 06:00 Uhr

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