Kirchen

Hingehen, zuhören und erfreuen

Die Verbundkirchengemeinde Sulz-Holzhausen sucht Interessierte zum Aufbau eines Besuchsdiensts. Dazu gibt es im März und April Infoabende. Von Cristina Priotto

09.02.2019

Von Cristina Priotto

Wolfgang FuchsPrivatbild

Wolfgang Fuchs Privatbild

Über Besuch freuen sich wohl die meisten Menschen. Die evangelische Verbundkirchengemeinde Sulz-Holzhausen bietet in Holzhausen bereits einen Besuchsdienst für ältere Menschen ab 70 Jahren an. Doch im deutlich größeren Sulz gibt es so etwas bislang noch nicht. Das möchte Pfarrerin Stefanie Fritz nun ändern, zumal auch bei der jüngsten Gemeindevisitation viele betagte Sulzer den Wunsch äußerten, anlässlich von Geburtstagen seitens der Kirche besucht zu werden.

„Hier leben relativ viele Senioren, doch die kann ich alleine nicht alle besuchen“, erklärte Fritz der SÜDWEST PRESSE den Hintergrund. Rund 20 solcher Besuche stehen jeden Monat in Stefanie Fritz’ Kalender – das bedeutet abzüglich der Wochenenden praktisch jeden Tag einen.

Deshalb kam die evangelische Pfarrerin gemeinsam mit Dekan Ulrich Vallon auf die Idee, Wolfgang Fuchs zu einer Seminarreihe an den Neckar zu holen.

Fuchs ist bei der Württembergischen Landeskirche für die Besuchsdienstarbeit zuständig. Der Referent sagte zu und gibt nun unter dem Motto „Besuche machen
– etwas für mich?“ an einem Abend im März und zweimal im April potenziellen Interessierten einen Überblick über die Tätigkeit und Tipps.

Beim ersten Abend am 29. März geht es unter dem Stichwort „Hingehende Gemeinde, aufsuchende Gemeinde“ um die Rolle der Besuchenden und wie gelingende Begegnungen gestaltet werden können.

Thema des zweiten Termins am 3. April ist „Das Gespräch als Mitte einer Begegnung“. Dabei gibt Diakon Fuchs eine kurze Einführung in das helfende Gespräch.

Welche Anlässe für Besuche, Zielgruppen, Erwartungen und Grenzen, Besonderheiten und Praxisfragen ein Besuchsdienst mit sich bringt, steht beim dritten Abend am 8. April im Fokus.

Es können auch nur einzelne Abende besucht werden. Die Teilnahme ist unverbindlich. Am Ende sollen die Teilnehmer gemeinsam überlegen, ob bei der evangelischen Verbundkirchengemeinde Sulz-Holzhausen ein Besuchsdienst eingerichtet werden soll.

Fünf bis acht Leute nötig

Bislang besucht Stefanie Fritz Jubilare rund um den 70. und 75. Geburtstag, ab dem 80. Lebensjahr bemüht sich die evangelische Verbundkirchengemeinde, jedes Jahr jemanden vorbeizuschicken. Eine gute halbe Stunde Zeit nimmt sich die Pfarrerin. „Man wird meistens offen empfangen, und es ist immer spannend, wenn ältere Leute aus ihrem Leben erzählen“, findet die junge Frau. So manches Leid wird der Seelsorgerin gegenüber auch geäußert. Die Geburtstagskinder erhalten ein kleines Buch, bisweilen wird gemeinsam gebetet, manche wünschen sich einen Segen. Wenn die Pfarrerin es zeitlich persönlich nicht schafft, nimmt jemand eine persönliche Karte mit.

Das Ziel ist es, dass durch den Aufbau eines Besuchsdiensts alle evangelischen Sulzer Senioren ab dem 80. Lebensjahr jährlich besucht werden können. Denkbar wäre aber auch, zusätzlich speziell Neu-Sulzer aufzusuchen.

Dekan Vallon und Pfarrerin Fritz sprechen schon jetzt mögliche Interessenten an, die sich beim Besuchsdienst einbringen könnten. Zudem wird mit Flyern, im Mitteilungsblatt und in den Gottesdiensten dafür geworben.

Die Aktiven werden sich dann einmal pro Quartal treffen, um die Termine aufzuteilen und sich über Erfahrungen und etwaige Schwierigkeiten auszutauschen.

Um alle gewünschten Besuche machen zu können und Pfarrerin Stefanie Fritz zu entlasten, würden etwa fünf bis acht Leute benötigt. „Jeder Einzelne ist willkommen, denn das bedeutet für mich eine Erleichterung und macht den Senioren eine Freude“, bringt Fritz das Ziel auf den Punkt.

Drei Kurstermine:

Freitag, 29. März

Mittwoch, 3. April

Montag, 8. April

jeweils um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus (Kanalstraße 12)