Und ewig blöken die Schafe in einem sonst wenig sagenden Wald- und Wiesenmovie.

Hirtenreise ins dritte Jahrtausend

Und ewig blöken die Schafe in einem sonst wenig sagenden Wald- und Wiesenmovie.

24.11.2015

Von che

Hirtenreise ins dritte Jahrtausend

Thomas Landis-Giacometti hat einen der ältesten Berufe der Welt; er ist Hirte. Im Winter zieht der Familienvater mit einer vielhundertköpfigen Schafherde samt Eseln und Hunden durch die Schweiz. Im Sommer bewirtschaftet er seinen eigenen Hof im Tessin. Sehr anstrengend und entbehrungsreich ist dieses Leben, aber über einen größeren Zeitraum betrachtet nicht besonders spannend.

Leider gilt das auch für den Film von Erich Langjahr, der den Arbeitsalltag des Schäfers und einigen seiner Kollegen mit enervierender Gründlichkeit dokumentiert. Stilsitisch zwischen Berufskundefilm und Amateurvideo zeigt uns der Regisseur in ellenlangen Einstellungen, wie die Herde Straßen, Schienen und Bewässerungsgräben überquert, wie der Schäfer hütet, Klauen stutzt, Lämmchen zur Welt bringt und abends im Stil des Marlboro-Mann unterm Sternenhimmel die Freiheit atmet.

Nebenbei erfährt man ein bisschen was über die Probleme der Landwirtschaft in der industrialisierten Welt, während die porträtierten Menschen, obwohl sie Langjahr angeblich sieben Jahre lang begleitet hat, enttäuschend blass bleiben.