Forst

Höchststand bei Käferschäden

Der Stadtwald büßte wegen des Holzbohrers und Trockenheit 1369 Festmeter ein. Der Einschlag für 2016 ist noch nicht erreicht. 2017 wird ein Gewinn erwartet.

24.11.2016

Von Cristina Priotto

Der Sulzer Stadtwald ist insgesamt gesund, litt 2016 aber unter Borkenkäfern und Dürre.Archivbild: Priotto

Der Sulzer Stadtwald ist insgesamt gesund, litt 2016 aber unter Borkenkäfern und Dürre.Archivbild: Priotto

Die Situation im Sulzer Stadtwald war 2016 durchwachsen: Auf ein nasses Frühjahr und einen kühlen Frühsommer, die den Borkenkäfer in Zaum hielten, folgte ein extrem heißer und trockener Spätsommer, der die Aktivitäten des Schädlings förderte. „Wir müssen auch nächstes Jahr wieder in Habachtstellung gehen“, kündigte Norbert Utzler, stellvertretender Leiter des Kreisforstamts, am Dienstag bei der Vorstellung des Forstbetriebsplans 2017 im Verwaltungsausschuss (VA) an.

Der Holzmarkt bot stabile konjunkturelle Rahmenbedingungen, so dass sich die Preise für das Leitsortiment – Fichten- und Buche-Stammholz – bei rund 90 Euro pro Festmeter (fm) einpendelten. Utzler hofft, dass dieser Preis möglichst bis weit ins Jahr 2017 bleibt. Beim Brennholz gab es wegen niedriger Rohölpreise eine Delle.

Beim Einschlag hinkt der Forst derzeit etwas hinter dem Soll hinterher, was vor allem durch die Krankschreibung des Sulzer Revierförsters Klaus-Peter Mühleck bedingt ist (siehe Infokasten): Von 6683 anvisierten Festmetern wurden bislang 5286 eingeschlagen, rund 80 Prozent. Norbert Utzler zeigte sich aber zuversichtlich, dass das Einschlagsziel und somit auch die kalkulierten Einnahmen für den städtischen Etat bis Ende des Jahres erreicht werden.

Mit 722 von Borkenkäfern befallenen Festmetern (elf Prozent) liegt die Schadholzbilanz auf dem höchsten Stand seit 2008. Fast genausoviel – 647 fm (zehn Prozent) – fielen wegen Dürre weg.

Dass dennoch ein gutes Betriebsergebnis erzielt werden konnte, liegt vor allem am hohen Holzpreisniveau. Um künftige Ertragseinbrüche zu verringern, soll das Hauptaugenmerk 2017 auf dem Borkenkäfer-Monitoring liegen und der Schädling im Anfangsstadium bekämpft werden.

Hohe Ausgaben für Forstschutz

Nächstes Jahr ist für den Stadtwald ein niedrigerer Einschlag geplant: 9750 Festmeter und somit laut Utzler umgerechnet 50000 Euro weniger an Einnahmen. Dies ist jedoch nur geschätzt, da für Mühlecks Revier bislang noch die exakten Bestandszahlen fehlen.

Pflanzungen neuer Forstkulturen wie Tannen oder Douglasien sind 2017 lediglich auf einer Fläche von 0,4 Hektar geplant, vor allem zur Ausbesserung von Lücken. Einschließlich der Kultursicherung auf 2,3 Hektar werden dafür 10230 Euro aufgewendet.

Wesentlich höher sind die Ausgaben für Forstschutz angesetzt: In Wildschadensverhütung (7480 Euro), Borkenkäferbekämpfung (11170 Euro) und Jungbestandspflege (41080 Euro) investiert die Stadt zusammen 59730 Euro. Hinzu kommen 46160 Euro für die Wegeunterhaltung, 10000 Euro werden für die mögliche Schadensbehebung vorgehalten.

Im Ergebnis rechnet Utzler für das Forstbetriebsjahr 2017 mit einem Gewinn von 67222 Euro durch Holzernte und -verkauf.

Personelle Folgen aus Mühlecks langem Fehlen:

Für das Forstrevier Sulz ist eigentlich Klaus-Peter Mühleck zuständig. Als Folge des Wirbels um die Volksbank-Affäre ist der Ortsvorsteher von Renfrizhausen aber seit Mitte August krankgeschrieben. Vorübergehend wird sich nun Trainee Hannes Vöhringer um das Revier kümmern. Ein zweiter Trainee soll als Verstärkung ab Januar 2017 hinzukommen.

Das Forstrevier Glatttal betreut Karlheinz Mertes, der in den vergangenen Monaten vertretungsweise

zusätzlich die Betreuung von Mühlecks Revier übernommen hatte.

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Erstellt:
24.11.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 24.11.2016, 01:00 Uhr

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