FC Bayern

Hoffen auf ein kleines Wunder

Der Rekordmeister kämpft im Viertelfinal-Rückspiel bei Real Madrid gegen das Aus in der Champions League. Die Hoffnungen ruhen dabei auf Robert Lewandowski.

18.04.2017

Von SID/AK

Beim Showdown gegen Real Madrid zählt der FC Bayern München auf seinen Torjäger Robert Lewandowski. Foto: action press

Beim Showdown gegen Real Madrid zählt der FC Bayern München auf seinen Torjäger Robert Lewandowski. Foto: action press

Robert Lewandowski zog seinen Rollkoffer entschlossenen Schrittes zum Mannschaftsbus. Mit der Rückkehr seines unersetzlichen Top-Torjägers hat sich beim FC Bayern der Glaube an ein Happy End der „Mission Impossible“ bei Real Madrid noch einmal verstärkt. „Bayern München ist berühmt-berüchtigt dafür, dass wir in solchen Spielen richtig kämpfen“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor dem Abflug nach Spanien.

Dort müssen die Bayern mit Rückkehrer Lewandowski im heutigen Viertelfinal-Rückspiel der Champions League (20.45 Uhr/Sky) das 1:2 von München wettmachen, um den Traum vom Triple am Leben zu erhalten. Dass ihr Toptorjäger Lewandowski nach seiner Schulterprellung wieder dabei ist, macht den Bayern Mut – doch in der Abwehr hat Trainer Carlo Ancelotti große Sorgen. Jerome Boateng und Mats Hummels reisen zwar mit nach Madrid, ihr Mitwirken ist allerdings offen.

Bayern will sich „reinknallen“

Ein letzter Test beim Abschlusstraining im Estadio Santiago Bernabéu soll Aufschluss darüber geben, ob die Innenverteidiger Boateng (Adduktorenprobleme) und Hummels (Sprunggelenkverletzung) mitwirken können. „Egal, wer spielt: Jeder wird sich reinknallen“, sagte Präsident Uli Hoeneß mit grimmiger Miene. Rummenige ergänzte: „Wir brauchen ein super Spiel, und wir brauchen auch Glück.“ Und sie brauchen Lewandowski, der wie Hummels im Hinspiel und bei der Generalprobe in Leverkusen (0:0) schmerzlich vermisst worden war.

Ancelotti erwartet ein „schwieriges Spiel“ bei seinem Ex-Klub, „aber wir sind nach wie vor selbstbewusst und werden unser Bestes geben“. Kapitän Philipp Lahm sieht die Bayern, die in ihrer langen Europapokal-Historie erst ein einziges Mal nach einer Hinspiel-Heimniederlage weiterkamen (1988/89 im Achtelfinale des UEFA-Cup gegen Inter Mailand) als „klaren Außenseiter. Aber wir gehen schon ins Spiel, um es zu gewinnen.“ Das gelang in Madrid bei zwei von elf Versuchen. „Wir müssen mit Selbstbewusstsein das Ding in die Hand nehmen“, forderte Arjen Robben nach der Nullnummer in Leverkusen, wo die B-Elf der Bayern auch in Überzahl mit Chancen wucherte. Weltmeister Thomas Müller fügte trotzig an: „Wir können Real auch im Rückspiel in Probleme bringen.“

Superstar Cristiano Ronaldo, Doppeltorschütze von München, hat für Real einen „kleinen Vorteil“ ausgemacht, während Mittelfeldstratege Toni Kroos seine ehemaligen Münchner Kollegen noch lange nicht abschreiben wollte. Es sei „Quatsch“ zu denken, „dass nichts mehr passieren kann“, betonte der Weltmeister: „Das wird ein enges Ding. Es ist definitiv nicht entschieden, dazu ist Bayern zu gut.“

Und auch Real hat ja Probleme: In der Abwehr fehlen weiterhin der Routinier Pepe sowie Raphael Varane. Offensivstar Gareth Bale (Wadenprobleme) fällt ebenfalls aus. Real, so Kapitän Sergio Ramos, müssen „höllisch aufpassen“. sid/ak