Hohn

Ich kann die Hoffnung versprechenden Debatten über die Inklusion von Behinderten und das Bundesteilhabegesetz nicht mehr hören, und die zahlreichen Plakate als auch den Film zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung nicht mehr sehen.

All das klingt umso mehr wie Hohn, da es schon daran scheitert, dass die Grundbedürfnisse gewährleistet werden oder das sich am Bundesteilhabegesetz vorbei ein pädagogisch kontraproduktives Schubladendenken anstelle eines personenorientierten Supports durchsetzt. Personenzentriertheit lässt sich nun mal nicht verordnen, was aber doch per se das Bundesteilhabegesetz wiederum vorsieht. Falls sich dafür keine kreativen Unterstützer finden, geht auch das wieder nicht über einen guten Vorsatz hinaus!

Und nebenbei: Während Hartz IV jährlich an die Inflation angepasst wird, gehen wiederum Behinderte, die in einem stationären Setting leben und sich dort selbst versorgen, unverändert seit mindestens 2006 leer aus. Neben 90 Euro Taschengeld und 23 Euro Kleidergeld, müssen sie ihre drei Mahlzeiten einrichtungsabhängig mit 5 Euro beziehungsweise 5,30 Euro bestreiten. Wurden diese Menschen vergessen? In Anbetracht dessen, dass Hartz IV schon als das Existenzminimum angesehen wird, ist dies mit keiner Würde vereinbar und kann stattdessen getrost eher als eine Körperverletzung angesehen werden.

Fazit: Ich will dazugehören; umso weniger ich aber bereit bin, Abstriche in Kauf zu nehmen, desto weniger wird mir wiederum die gewünschte Dazugehörigkeit zugebilligt.