Event

„Horb 2018 ‒ einfach saugut“

85 Radsport-Enthusiasten, darunter OB Peter Rosenberger, strampelten beim Mini-Cycling-Festival am Samstag auf dem Flößerwasen mit.

13.08.2018

Von Willy Bernhardt

Angefeuert und instruiert von Presentern auf der Bühne liefen die Teilnehmer zu Höchstleistungen auf. Bilder: Kuball

Angefeuert und instruiert von Presentern auf der Bühne liefen die Teilnehmer zu Höchstleistungen auf. Bilder: Kuball

Diese Spielart des Fahrradfahrens stammt wie so vieles aus den USA. Dort kam 1994 das sogenannte Spinning als Weiterentwicklung des damals schon fast 100 Jahre alten Fahrradergometers auf: Radfahren auf stationären Gestellen, welche wenig Platz brauchen und im Handumdrehen aufgestellt abgebaut werden können. Man ist aktiv, aber bleibt am Ort.

Der Begriff „Spinning“ ist eine eingetragene Wortmarke, also geschützt, das Konzept jedoch nicht: Der Isenburger Stefan Leber baut in seiner Nürnberger Firma solche Bikes und hat das Mini-Cycling-Festival (MCF) vor zwei Jahren in Horb aus der Taufe gehoben. Die Premiere fand am Flößerwasen statt, vergangenes Jahr in einer freien Panzerhalle auf dem Areal der einstigen Hohenberg-Kaserne. Am Samstag ging es wieder unter die Bäume auf der Inselspitze neben den Partnerschaftsgärten zurück. Das Ambiente vor der malerischen Altstadt-Kulisse, herrlicher Sonnenschein und zwischendurch ein erfrischendes Windchen schufen ideale Voraussetzungen für eine Veranstaltung, die den Begriff „Event“ verdient und laut Stefan Leber regelmäßig stattfinden soll.

Ausgebildete Einpeitscher

Die Einpeitscher und Taktgeber, offiziell „Presenter“ genannt, haben Stefan Leber und sein Team ausgebildet und in die Mini-Cycling-Methode eingeweiht. Dass sie dabei gut zugehört haben, bewiesen Lisa Seitz aus Mainz, Jan Keidel aus München, Holder Waldeck aus Heilbronn und Sandra Steidle aus Stuttgart während der 50-Minuten-Einheiten auf der kleinen Bühne auf dem Flößerwasen eindrucksvoll. Einer befand zum Finale hin, passend zur zumeist fetzigen Techno-Musik, dies: „Horb 2018 – einfach saugut“.

Damit traf er den Nagel wohl auf den Kopf. Die Presenter führten durch die ersten vier schweißtreibenden Stunden, ehe der große Meister Stefan Leber die Anleitung in der letzten Stunde höchst selbst übernahm. 49 Euro musste jeder der 85 Teilnehmer bezahlen, wovon Leber unter anderem die Kosten für den Gerätetransport aus dem 320 Kilometer entfernten Koblenz nach Horb sowie die Verköstigung der Teilnehmer zwischen den Trainingseinheiten bestreitet. Gut 30 Teilnehmer kamen aus Horb selbst und aus Rainer Häslers Vital-Center auf dem Horber Hohenberg, welches das MCF unterstützte – zum Beispiel, indem die Lokalmatadore beim Auf- und Abbau halfen, wie Stefan Leber dankend betonte.

In der Zeit dazwischen wurde auf Teufelkommraus gestrampelt. Ungefähr ein Drittel der Teilnehmer, so schätzt Leber, haben alle fünf Stunden absolviert. Im Durchschnitt und je nach Taktvorgabe durch den Presenter kommen die Pedaltreter, darunter auch OB Peter Rosenberger, auf 25 Kilometer pro Stunde. Bei fünf Stunden macht dies dann schon stolze 125 Kilometer, die jeder in den Knochen und Muskeln hat. Kein Wunder, dass ein Großteil der Teilnehmer sich danach im benachbarten „Porto Neckar“ entspannte und stärkte.

Leber vergisst nicht, zu erwähnen, dass ihn der städtische „Oberstromer“ Gerhard Struck, selbst viele Jahren Trainierender im Häsler’schen Vital-Center, auf die Idee brachte, dieses Mini-Cycling-Event in Horb doch auf die Beine zu stellen.

Ideell unterstützt wurde Leber auch vom Horber Stadtmarketing. Beim Auftakt vor zwei Jahren am Flößerwasen habe der Charity-Gedanke im Vordergrund gestanden und es sei für die Opfer der damaligen Flutkatastrophe in Braunsbach gesammelt worden. Im vergangenen Jahr nahmen die MCF-Macher die Horber Energieagentur mit ins Boot. Wohin in diesem Jahr eine Spende fließt, werde alsbald besprochen, verspricht Leber.

Ursprünglich hätte man das MCF in diesem Jahr gern auf dem Parkplatz des neuen Horber Einkaufszentrums stattfinden lassen, doch „aus verschiedenen Gründen“ sei man davon vorerst wieder abgekommen und auf den Flößerwasen zurückgekehrt. Bei schlechtem Wetter können man problemlos in die Markthalle ausweichen, erklärt Leber dessen Vorteile.

Und noch eines ist ihm wichtig: „Wir haben alle Anwohner informiert, dass es während dieser fünf Stunden etwas lauter zugeht. Fast alle haben dafür Verständnis aufgebracht.“ Am liebsten wäre es ihm und seinem Team natürlich, wenn sich Nachbarn bei künftigen Events selbst auf den Sattel setzen und mitstrampeln würden. „Das kann ja noch kommen“, sagte Stefan Leber augenzwinkernd.

Stefan Leber (oben rechts) ist zufrieden mit seinem MCF-Event.

Stefan Leber (oben rechts) ist zufrieden mit seinem MCF-Event.

OB Rosenberger (in unpolitischem Rot) nahm ebenfalls am MCF teil.

OB Rosenberger (in unpolitischem Rot) nahm ebenfalls am MCF teil.

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Erstellt:
13.08.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 58sec
zuletzt aktualisiert: 13.08.2018, 01:00 Uhr

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