Mühlheim · Tiere

Horst Nummer zwei entsteht

Die Mühlheimer Storchennest-Initiatoren Dietmar Strobel und Karl Wezel planen ein weiteres Projekt im Feuchtbiotop unter der Autobahnbrücke.

13.08.2020

Von Uli Bernhard

Die Rohre, auf denen ein weiteres Storchennest in Mühlheim entsteht, hat „Storchenvater“ Karl Wezel bereits gestrichen. Die Teile stammen vom Wasserwerk Sulz und waren früher im Tiefbrunnen an der Reinau bei Hopfau installiert. Bilder: Uli Bernhard

Die Rohre, auf denen ein weiteres Storchennest in Mühlheim entsteht, hat „Storchenvater“ Karl Wezel bereits gestrichen. Die Teile stammen vom Wasserwerk Sulz und waren früher im Tiefbrunnen an der Reinau bei Hopfau installiert. Bilder: Uli Bernhard

Dass sich Störche im unteren Mühlbachtal wohlfühlen, das hat man schnell gemerkt. Bereits im zweiten Jahr, nachdem auf dem Kirchturm der Mühlheimer Kilianskirche ein Storchennest angebracht war, gab es doppelten Nachwuchs – sehr zur Freude der Bevölkerung, die zuvor nur noch aus Erzählungen wusste, dass der Storch seit rund 100 Jahren in Mühlheim gar nicht mehr zu Hause war. In diesem Jahr waren es sogar Drillinge, die im Mühlheimer Horst ausgebrütet wurden und aufgewachsen sind.

„Man konnte die ganze Zeit über beobachten, dass noch viel mehr Störche in der Region eine Bleibe suchen. Deshalb haben wir uns entschieden, dass wir denen noch einen weiteren Horst anbieten“, sagt Dietmar Strobel, neben Karl Wezel einer der beiden „Storchenväter“ aus Mühlheim. Einen geeigneten Platz haben die beiden Idealisten auch schnell gefunden: In dem von Karl Wezel vor gut 25 Jahren angelegten Feuchtbiotop unter der Autobahnbrücke sind mittlerweile schon die Ausgrabungsarbeiten abgeschlossen. In einem 2,70 Meter tiefen Schacht wurden mit großem Gerät ausgegraben und acht Tonnen Material verarbeitet, um dem neuen Storchennest Halt zu geben.

In den nächsten Tagen, kündigt Wezel an, wolle man das so genannte Standrohr setzen. Auf diesem werden weitere Rohre geschraubt. In rund zwölf Metern Höhe wird schließlich das zweite Nest angebracht.

Der neue Horst ist mit 1,50 Metern Durchmesser genauso groß, wie der auf der Mühlheimer Kirche. Derzeit wird in der Schlosserwerkstatt Blöchle in Empfingen das spezielle Konstrukt hergestellt. Nach den Sommerferien ist dann Richtfest geplant. Alle Einzelteile werden vor Ort verschraubt, um per Kran oder möglicherweise mit Unterstützung der Feuerwehr aufgestellt zu werden, berichtet Karl Wezel.

An einem noch nicht genau terminierten Tag werden auch Vertreter der Storchennestinitiative aus dem benachbarten Weildorf bei Haigerloch vor Ort in Mühlheim sein, um ein bisschen zu spickeln, was im unteren Mühlbachtal genau gemacht wird. „Die haben schon mal nachgefragt und wollen sowas in ihrem Flecken auch machen“, weiß Wezel.

Die Rohre für das Gestell sind in den vergangenen Tagen bei Karl Wezels Fischweiher zwischen Mühlheim und Holzhausen von dem „Storchenvater“ gestrichen worden. Die mit Flansch bestückten Rohre stammen vom Wasserwerk Sulz und waren früher im Tiefbrunnen an der Reinau installiert. „Da hat es noch eine ganze Menge davon“, sagt Karl Wezel und lässt damit Raum für Spekulationen, dass auch ein weiteres Storchennest in der Region noch möglich sein könnte. Aber jetzt muss erst mal diese Aktion abgeschlossen werden.

Fertigstellung bis im Herbst

Im Herbst wollen Wezel und Strobel fertig sein, denn die ersten Störche, die sich im diesem Jahr in Mühlheim blicken ließen und auch Paarungskämpfe auf dem Kirchturm-Horst austrugen, waren schon im Januar hier.

Und wer bezahlt das alles? Karl Wezel sagt, dass man mit Volksbank und Kreissparkasse in Verbindung stehe und hoffe, dass dort der eine oder andere Euro für das Projekt locker gemacht werde. Vorerst wird aber die Mühlheimer Ortschaftsverwaltung den nötigen Betrag für die Materialien vorstrecken. Als Bauleiter haben Wezel und Strobel mit dem Renfrizhauser Bau-Ingenieur Helmut Heizmann die fachliche Kompetenz in ihren Reihen.

Karl Wezels Feuchtbiotop liegt unter der Mühlbachbrücke der A81 bei Mühlheim. Dort soll ein zweiter Storchenhorst aufgestellt werden.

Karl Wezels Feuchtbiotop liegt unter der Mühlbachbrücke der A81 bei Mühlheim. Dort soll ein zweiter Storchenhorst aufgestellt werden.

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Erstellt:
13.08.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 35sec
zuletzt aktualisiert: 13.08.2020, 01:00 Uhr

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