Bauernhof-Kindergarten

„Ich werde das Projekt nicht aufgeben“

Initiatorin Diana Kohler ist enttäuscht vom Gemeinderats-Votum.

20.06.2018

Von Cristina Priotto

Enttäuschung und Unverständnis zeichneten sich am Montagabend nach dem einstimmigen Nein des Sulzer Gemeinderats zur Aufnahme des „Bauernhof-Kindergartens Neckartal“ in den Kindergartenbedarfsplan 2018/19 auf den Gesichtern der Eltern-Initiative ab (wir berichteten aktuell).

Initiatorin Diana Kohler sagte am Dienstag im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE: „Es war nicht überraschend, denn wir kannten die Sitzungsvorlage“. Die Stadtverwaltung und Tina Nagel hatten der Initiative in mehreren Gesprächen und Telefonaten mehrmals angekündigt, dass einige Punkte dagegen sprächen, die geplante Einrichtung in die Kindergartenbedarfsplanung aufzunehmen.

„Wir haben diese Punkte aber alle aufgearbeitet und unter anderem einen neuen Wirtschaftsplan vorgelegt“, zeigt Kohler Unverständnis über das Beharren der Sulzer Stadtverwaltung. Für einen Naturkindergarten lasse sich ein Wirtschaftsplan aber nur sehr schwer festlegen.

Besonders sauer stieß Diana Kohler und Johanna Haiss, Mit-Initiatorin aus Fischingen, in der Sitzung auf, dass das gute Konzept mehrfach hervorgehoben wurde. Die Eltern befürchten, dass die Stadtverwaltung nun die Impulse aufgreifen und den Vorschlag von CDU-Stadtrat Robert Trautwein mit Landwirten am Kindergarten-Standort Dürrenmettstetten in Eigenregie umsetzen könnte.

Traurig findet die vierfache Mutter, dass sich trotz mehrfacher Einladungen kein einziges Mitglied des Gemeinderats mit der Initiative in Verbindung setzte und niemand der Räte für die Aufnahme stimmte. „Dass sich alle dagegen wehren, hat mich sehr getroffen“, bedauert Diana Kohler.

Nicht gelten lassen möchte die Aistaigerin das Transportproblem: Die Initiative hat einen Bus organisiert und die Versicherung mit der Unfallkasse geklärt. Die höheren Gebühren sollten niemanden ausschließen: „Wir wollen kein elitärer Kindergarten sein“, betont die Initiatorin.

Gestorben ist das Projekt „definitiv nicht“: Kohler betont: „Ich kämpfe seit einem Jahr dafür und werde es nicht aufgeben“. Über das Wie möchten sich die zirka 50 interessierten Eltern jetzt Gedanken machen. Die Lage beim „Saustall“ findet die Initiative perfekt, und auch Frank Lamprecht möchte, dass der Bauernhof-Kindergarten auf seinem Hof startet. „Wir werden neue Wege suchen“, kündigt Diana Kohler an. Ob der gewünschte Start im September 2018 beibehalten werden kann, ist allerdings offen.

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20.06.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 20.06.2018, 01:00 Uhr

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