Schauspieler

Rutger Hauer: Ideal als Bösewicht und Held

Sein markantes Gesicht kennt man aus rund 100 Filmen. Jetzt ist Rutger Hauer gestorben.

26.07.2019

Von dpa

Spielte in rund 100 Filmen: Rutger Hauer. Foto: Claudio Onorati/dpa

Spielte in rund 100 Filmen: Rutger Hauer. Foto: Claudio Onorati/dpa

Amsterdam. Stahlblaue Augen, scharf geschnittene Gesichtszüge, kantiges Kinn, blondes Haar – so sehen Bösewichter aus oder Helden. Der niederländische Filmstar Rutger Hauer konnte beide auf der Leinwand verkörpern und das mehr als 50 Jahre lang. Nun starb Hauer nach kurzer Krankheit im friesischen Dorf Beetsterzwaag. Er wurde 75.

Eines war Hauer sicher nicht: Ein 0815-Typ, den man schon am Ausgang des Kinos wieder vergessen hat. Aber vor allem wird er mit einem legendären Film verbunden: „Blade Runner“ von 1982. In dem apokalyptischen Science-Fiction-Thriller, der im Jahr 2019 (!) spielt, war Hauer der „Replikant“ Roy Batty, eine roboterähnliche Mordmaschine mit zutiefst menschlichen Zügen – also Held und Bösewicht in einem. „Blade Runner“ wurde ein Kultfilm und sollte den Durchbruch für Hauer in Hollywood bedeuten.

Rutger Hauer hatte lange noch einen Wohnsitz in den USA. Als seinen Ruhepunkt und „sein Zuhause“ sah er jedoch, wie er einmal sagte, seinen Bauernhof in Friesland ganz im Norden der Niederlande. Doch oft war er dort auch nicht. Denn er reiste viel, von Drehort zu Drehort, in vielen Ländern. Er trat nur selten in der Öffentlichkeit auf.

Mit 15 schmiss Hauer die Schule fuhr zur See, landete irgendwann auf der Schauspielschule, galoppierte 1969 als Ritter „Floris“ in die niederländischen Wohnzimmer. Die TV-Serie war der Beginn der sehr erfolgreichen Zusammenarbeit von Regisseur Paul Verhoeven, Drehbuchautor Gerard Soeteman und Hauer. Der nächste Erfolg des Trios war „Türkische Früchte“ (1973), der erfolgreichste niederländische Kinofilm überhaupt. „Türkische Früchte“ wurde für einen Oscar nominiert. Hollywood entdeckte Hauer.

Er spielte in über 100 Filmen mit, darunter, das bleibt nicht aus, auch in vielen B-Filmen. „Ich wollte immer alle Facetten meines Könnens zeigen“, sagte er. Doch gerade in den USA wollte man ihn häufig als den Bösen sehen – wie etwa im Action-Thriller „Nachtfalken“ (1981) mit Sylvester Stallone oder in „Hitcher, der Highway Killer“.

Zum Artikel

Erstellt:
26.07.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 26.07.2019, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.