Agatha Christie auf Psychotrip mit Norman Bates: für Rätsel-Fans und Psychologen recht reizvoll.

Identität

Agatha Christie auf Psychotrip mit Norman Bates: für Rätsel-Fans und Psychologen recht reizvoll.

24.11.2015

Von che

Identität

Durch eine merkwürdige Verkettung von Unfällen stranden zehn Reisende (darunter: John Cusack, Ray Liotta, Amanda Peet) in einem abgelegenen Motel. Eine Frau ist schwer verletzt, doch wegen eines Unwetters sind die Straßen unpassierbar und die Telefonleitungen gekappt. Bald beginnt eine Mordserie, der ein Motelgast nach dem anderen zum Opfer fällt.

Wäre dieses Blutbad die einzige Ebene des Films, „Identität? hätte gute Chancen, die alten Edgar-Wallace-Filmplots in punkto Wirrsinn auf die Plätze zu verweisen ? mag Regisseur James Mangold („Kate und Leopold?) auch noch so souverän mit Zitaten und Genre-Klischees jonglieren. Doch es gibt da noch eine schmale Parallelhandlung, in der der Anwalt eines Massenmörders durch ein psychologisches Gutachten in letzter Minute die Hinrichtung seines Mandanten verhindern will.

Der einzige (aber nicht unbeträchtliche) Reiz des Films liegt nun darin, sich in einem kriminalistischen Knobelspielchen zusammenzureimen, wie diese beiden Stränge wohl zusammenhängen mögen ? Leute mit Grundkenntnissen in klinischer Psychologie sind dabei eindeutig im Vorteil. Doch ob die am Ende präsentierte Lösung des Rätsels wirklich plausibel ist ? darüber kann am Cineasten-Stammtisch noch stundenlang diskutiert werden.