Luftige Krimi-Komödie, die in eine blutige Gangster-Moritat mündet.

Ihr letzter Coup

Luftige Krimi-Komödie, die in eine blutige Gangster-Moritat mündet.

24.11.2015

Von che

Ihr letzter Coup

Ein guter Film empfängt seine Zuschauer wie ein neuer Raum, den es zu erkunden gilt. Die Türen schließen sich, das Drama nimmt seinen Lauf, und am Ende entlässt er sie, bereichert um ein weiteres Zimmer mit Aussicht, ein schwüles Schlaf- oder ein sonniges Kinderzimmer.

Die Filme David Finchers dagegen gleichen dunklen Kellergewölben, in die man besser nicht hineingeschaut hätte. In „Se7en? lauerte der Nihilismus, in „The Game? die Paranoia und in „Fight Club? die Selbstzerstörung. Für sein jüngstes Werk bereichert der Regisseur sein finsteres Labyrinth um einen Hochsicherheitswürfel totaler Isolation, den „Panic Room?. Die uneinnehmbare Mini-Festung ist Teil des neuen Domizils von Meg Altman (Jodie Foster) und ihrer Tochter. Schon in der ersten Nacht werden die beiden von drei Einbrechern aus dem Schlaf gerissen und flüchten in den Hightech-Bunker. Doch genau dort steckt die Millionenbeute, auf die es Gangster Burnham (Forest Whitaker) und seine Begleiter abgesehen haben.

Von der Außenwelt abgeschnitten, beginnt für die Altmans ein Nervenkrieg mit der Angst und den Eindringlingen: Schließlich hat Burnham jahrelang Panic Rooms konstruiert. An der Konstruktion krankt auch der Film: Unentschlossen verfolgt Fincher das Thema Isolation und verlässt sich schließlich auf eine herkömmliche Thrillerdramaturgie. So bleiben nur einige eindrucksvolle Schrecksekunden und eine brillante Jodie Foster.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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