Recycling

Illegale Entsorgung

Aufgrund überfüllter Tonnen nach den Feiertagen stellen viele Menschen ihren Müll verbotenerweise einfach neben den Containern ab. Auch in Eutingen war dieser Negativtrend zu beobachten.

11.01.2017

Von Alexandra Feinler

Eine „Sauerei“ am Eutinger Recyclingcenter, das in den Ferien geschlossen war: Aufgestapelte Gelbe Säcke, Elektromüll und anderes, einfach abgestelltes Material. Die Gemeinde und damit die Allgemeinheit kommen für die Entsorgung auf.Bild: Feinler

Eine „Sauerei“ am Eutinger Recyclingcenter, das in den Ferien geschlossen war: Aufgestapelte Gelbe Säcke, Elektromüll und anderes, einfach abgestelltes Material. Die Gemeinde und damit die Allgemeinheit kommen für die Entsorgung auf.Bild: Feinler

Ein Berg gelber Säcke umringt Elektrogeräte und weitere weggeworfene Gegenstände am Häckselplatz beim Eutinger Recyclingcenter. In den Winterferien galten aufgrund der Feiertage andere Öffnungszeiten, wofür sich Müllsünder mit der illegalen Entsorgung bedankten. „Das ist verboten“, erklärt Sabine Eisele vom Landratsamt Freudenstadt, das für die 21 Recyclingcenter im Landkreis Freudenstadt zuständig ist. Die Recyclingcenter seien normalerweise Freitagnachmittag und Samstagvormittag geöffnet. „Wegen der Feiertage waren sie an Heiligabend und am 7. Januar geschlossen. Darauf hatten wir rechtzeitig vorher hingewiesen“, sagt Eisele und holt einen Schrieb hervor. Mit diesem werden die Nutzer gebeten, die Deponie beziehungsweise Umladestation Bengelbruck und die Umladestation Horb-Rexingen aufzusuchen. Diese waren von Dienstag, 27. Dezember, bis Freitag, 30. Dezember, vergangenen Jahres und von Montag, 2. Januar, bis Donnerstag, 5. Januar, geöffnet. Doch das schien die Eutinger Müllsünder nicht interessiert zu haben.

Ein Bild, das sich immer häufiger zeige, nicht nur nach den Feiertagen, weiß auch Sieglinde Wetzel von der Gemeinde Eutingen. „Da wird halt einfach alles abgestellt“, erklärt sie. Ihre Kollegin Alexandra Schneider kann das nur bestätigen: „Das gilt auch für die Papiercontainer. Wenn die voll sind, dann stellen manche das Altpapier einfach so daneben hin.“ Dabei verbietet das Landratsamt in einem Extraschreiben ganz deutlich diese illegale Entsorgung: „Nach den Feiertagen fallen immer besonders viele Glasflaschen und Altpapier an. So können an den Containerstandorten die Papier- und Glascontainer sehr schnell überquellen – und mancher ist versucht, seine Wertstoffe einfach neben die Container abzustellen. Dies ist verboten. Sind die Sammelcontainer auch am nächsten Containerstandort voll, müssen die Wertstoffe wieder mit nach Hause genommen und zu einem späteren Zeitpunkt entsorgt werden.“ Genau das hat Alexandra Schneider selbst erlebt. Der Papiercontainer im Vollmaringer Weg in Eutingen sei nach der Ferienzeit überfüllt gewesen. Sie habe daraufhin den in der Stauffenbergstraße in Eutingen aufgesucht, wo sich das gleiche Bild spiegelte. Erst in Rohrdorf hatte sie Erfolg. Doch viele Entsorger bringen diese Geduld nicht auf – auch nicht unter dem Jahr. Immer wieder müssen Papier- oder Müllberge beseitigt werden. In Weitingen gebe es ehrenamtliche Helfer, die je nach Ausmaß der Verschmutzung, diese Aufgabe übernehmen würden. In Eutingen müsse der Bauhof seine Zeit opfern. Und da sind auch starke Nerven gefragt, denn neben dem Papier und Altglas werde oft auch stinkender Hausmüll abgeladen. Vor allem im Sommer ein unangenehmer Job, der zeitintensiv ist. „Gemeinden werden vom Abfallwirtschaftsbetrieb dafür pauschal entschädigt“, erklärt Sabine Eisele. Darüber scheinen sich die Müllsünder noch keine Gedanken gemacht zu haben, denn im Endeffekt tragen sie die zusätzlich entstandenen Entsorgungsaufwand, denn die Allgemeinheit kommt für die Kosten auf.

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Erstellt:
11.01.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 22sec
zuletzt aktualisiert: 11.01.2017, 01:00 Uhr

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