Abtauchen und Schwätzen

Im Entringer Freibad wird am 12. Mai die Jubiläumssaison eröffnet

Die Eintrittspreise bleiben gleich. Aber sonst ist manches neu im Entringer Freibad. Eröffnet wird die Saison am 12. Mai. Im Juli wird dann ganz groß der 80. Geburtstag gefeiert.

26.04.2016

Von Uschi Hahn

„Das Freibad ist eben einfach eine gute Sache für junge Familien mit Kindern“: So begründet der Entringer Otto Bühler seinen freiwilligen Arbeitseinsatz im Entringer Bädle. Gerade schafft er noch an der neuen Sitz- und Schwätzecke am Rand des großen Beckens. Bild: Metz

„Das Freibad ist eben einfach eine gute Sache für junge Familien mit Kindern“: So begründet der Entringer Otto Bühler seinen freiwilligen Arbeitseinsatz im Entringer Bädle. Gerade schafft er noch an der neuen Sitz- und Schwätzecke am Rand des großen Beckens. Bild: Metz

Kreis Tübingen. Bei morgendlichen Temparaturen um den Gefrierpunkt scheint die Freibadsaison noch ganz weit entfernt. Doch in Entringen zeigt man sich vom Aprilwetter unbeeindruckt. Hier laufen die Vorbereitungen für die neue Saison auf Hochtouren. Am 12. Mai muss alles fertig sein.

Ganze 48 Stunden dauert es, bis das große Becken im Entringer Freibad gefüllt ist. Schließlich passen 1,1 Millionen Liter Wasser in die 16 mal 25 Meter große und 1,40 bis 3,90 Meter tiefe Wanne. Doch Wasser ist nicht alles beim Freiluftbaden.

Auf ganz besonderen Wunsch der Vielschwimmer baut ein Trupp Ehrenamtlicher gerade noch an einer neuen Sitzecke im Bereich des Schwimmerbeckens. „Die wollen halt nach dem Schwimmen noch zusammensitzen und ein Schwätzle halten“, sagt Otto Bühler. Der 70 Jahre alte Rentner engagiert sich seit Jahren als freiwilliger Helfer in dem idyllisch inmitten von Streuobstwiesen gelegenen Bad. Der gelernte Landmaschinenmechaniker ist einer von acht bis neun Ehrenamtlichen, die die Grünanlagen in Schuss halten und handwerkliche Arbeiten rund um die Becken und Liegewiesen erledigen. Die Freiwilligen-Crew hat auch das neue Multi-Spielgerät aufgestellt, das im Planschbecken-Bereich zum Klettern, Rutschen und Hangeln einlädt.

Rettungsschwimmer

am Beckenrand

Schon damit sparen Ehrenamtliche der Gemeinde Ammerbuch viel Geld beim Freibadbetrieb. Doch das Bürger-Engagement im Entringer Bädle reicht noch weiter. Seit der Saison 2012 sitzen dort Freiwillige unentgeltlich an der Freibadkasse. Organisiert wird der Kassendienst in diesem Jahr von Dietrich Weichold. Der Dienstplan sei „zu 90 Prozent“ geschrieben, sagt der Entringer Krimi-Autor. Gearbeitet wird in drei Schichten á drei bis vier Stunden. Bisher stehen 24 Namen im Dienstplan. „Wir könnten schon noch neue Leute braucen“, so Weichold. „Es sind halt immer die Gleichen.“ Mit dem freiwilligen Engagement an der Freibadkasse spart die Gemeinde je Freibadsaison zehn- bis zwölftausend Euro, hat Bürgermeisterin Christel Halm im vergangenen Jahr hochgerechnet.

Neu ist in diesem Jahr auch die regelmäßige Unterstützung der Schwimmeisterin Lisa Blessing und ihres neuen Kollegen durch Rettungsschwimmer, wie Johanna Brehm berichtet. Sie ist in der Ammerbucher Gemeindeverwaltung seit 1. April fürs Entringer Freibad zuständig. Man arbeite dabei unter anderem mit der Tübinger DLRG zusammen, so Brehm. Unentgeltlich sei die Aufsicht am Beckenrand nicht. Mehr kann sie dazu bisher nicht sagen. „Die Verträge sind noch nicht unterschrieben.“

Die Eintrittspreise für das Bad aber bleiben in dieser Saison unverändert. „Seit 2006“ habe man das Eintrittsgeld nicht erhöht“, sagt Brehm.

Und dann steht in diesem Sommer ja der Freibadgeburtstag an. Gefeiert werden soll am Wochenende 23. und 24. Juli. Fast genau auf den Tag also 80 Jahre nach der feierlichen Eröffnung am 19. Juli 1936. Zum Programm will Brehm noch nichts sagen. Aber Badespaß wird es sicher geben. Auch wenn dieses Mal die Freude hoffentlich nicht wie bei der Eröffnung durch einen buchstäblich dicken Hund im Wasser getrübt wird.

Eines der ersten Freibäder im Landkreis

Mit einem Festakt wurde am 19. Juli 1936 das Entringer Freibad als eines der ersten im Landkreis Tübingen eröffnet. Der erste, der im Becken landete, war der Hund eines Besuchers. Ansonsten sind Tiere im Becken nicht erlaubt.

Bereits beim Bau war Eigenleistung gefragt. Um Kosten zu sparen, musste aus jeder Entringer Familie eine männliche Person einen Tag lang unentgeltlich beim Beckenaushub helfen.

Träger des Bades war damals nicht die Gemeinde, sondern ein Badverein, der aus Mitgliedern des Gemeinderates bestand.

Das nach dem Krieg erst 1949 wieder eröffnete Freibad wurde 1977 nach einem großen Umbau wieder eröffnet.

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Erstellt:
26.04.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 26.04.2016, 01:00 Uhr

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