Fußball-Entscheidungsspiel zur Landesliga

Im ersten Spiel schon Endstation

SG Herzogsweiler-Durrweiler schießt bei der 1:2-Niederlage gegen den VfL Herrenberg vier Tore und scheidet durch Schiedsrichter-Fehlentscheidungen dennoch aus.

14.06.2018

Von Jürgen A. Klemenz

Der Herrenberger Jona Wörner erzielt mit einem trockenen Schuss das 2:1 für den VfL. Die Entscheidung im Relegationsspiel zur Landesliga gegen die SG Herzogsweiler-Durrweiler. Bilder: Ulmer

Der Herrenberger Jona Wörner erzielt mit einem trockenen Schuss das 2:1 für den VfL. Die Entscheidung im Relegationsspiel zur Landesliga gegen die SG Herzogsweiler-Durrweiler. Bilder: Ulmer

Endstation gleich im ersten Entscheidungsspiel für die SG Herzogsweiler-Durrweiler auf dem Weg in die Landesliga. Die Elf von Dein Smajovic musste sich gestern Abend im Horber Stadion vor 700 Zuschauern dem Vizemeister des Bezirks Böblingen/Calw, dem VfL Herrenberg nach torloser ersten Halbzeit mit 1:2 geschlagen geben. Bitter für die Nordschwarzwälder: Sie schossen vier Tore, wovon das Schiedsrichtergespann allerdings drei wegen Abseits aberkannte. Dabei hatte Assistent Antonio Falcichio offensichtlich einen Knick in der Optik – zwei der drei Abseitsentscheidungen waren schlichtweg falsch.

Kein Wunder, dass nach dem Spiel Dein Smajovic, der sich in der 63. Minute eingewechselt hat und dem in der 81. Minute der zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 gelang, unglücklich dreinschaute, zumal Schiedsrichter Richard Milz (Neufra/Donau) der SG in der Schlussphase einen glasklaren Elfmeter verweigerte. Da rannte VfL-Keeper Daniel Ulmer Gerhard Melewzik voll über den Haufen, ohne den Ball zu spielen. „Das war ein klarer Elfmeter. Davor schon die nicht gegebenen Tore, das ist schade für die Jungs, die gekämpft und gerackert haben bis zum Umfallen. Wir hätten gerne noch ein oder zwei Aufstiegsspiele gemacht, aber es sollte nicht sein.“ Smajovic anerkannte aber, dass Herrenberg vor allem in der ersten Halbzeit klare Chancen und auch mehr vom Spiel gehabt hat. „Wir haben sehr gut begonnen, aber dann war Herrenberg am Drücker. Aber insgesamt hat man gesehen, dass die Vereine aus dem Bezirk Böblingen/Calw auch nicht stärker sind als wir.“

Ganz anders war natürlich die Gemütslage bei Herrenbergs Trainer Michael Sattler, der sich wunderte, dass beim Gegner schon Mitte der zweiten Halbzeit die Wadenkrämpfe anfingen. „Dabei hatten doch wir zuletzt drei Spiele in einer Woche.“ Ansonsten bezeichnete Sattler den Sieg seines VfL als verdient, verwies vor allem auf „die drei hundertprozentigen Chancen vor der Pause. Da müssen wir einfach mit einer Führung in die Kabine gehen.“ Zu den Schiedsrichter-Fehlentscheidungen meinte er nur: „In so einem Spiel muss man auch mal Glück haben.“

Die SG Herzogsweiler-Durrweiler begann sehr druckvoll, hatte die erste Viertelstunde vor allem durch den schnellen Patrick Stoll über die linke Seite auch zwei Halbchancen, dann aber kam Herrenberg besser ins Spiel. Schon in der 7. Minute hätte die SG in Rückstand geraten können, als Abwehrchef Michael Züfle Herrenbergs Marvin Kenneke anschoss, der allein auf Pascal Ziefle im SG-Tor zulief, aber am Keeper scheiterte. In der 16. Minute brannte es erneut im SG-Strafraum, als Keenek in aussichtsreicher Position noch einmal quer auf Valir Mustafa legte, dieser aber das Leder verfehlte. Und in der 19. Minute war es wieder Mustafa, den die SG nicht in den Griff kriegte, diesmal zielte er frei vor Ziefle haarscharf am langen Pfosten vorbei.

Nach 33. Minuten wäre der SG fast ein Eigentor unterlaufen, der Abpraller kam zu Lukas Reible, doch Pascal Ziefle konnte zur Ecke retten. Noch vor der Pause die große Chance für die SG: Nach einem Konter trat Christian Hering vor dem leeren Tor überhastet über den Ball.

Im Gegenzug der Gegentreffer

Nach 55 Minuten lag dann der Ball endlich mal im Tor, doch da war Patrick Stoll einen Schritt im Abseits. Aber da zeigte die SG, wie es geht, nämlich mit schnellem Direktspiel. In der 62. Minute begann dann das Abseitsdrama: Patrick Stoll und Dario Schmid spielten die VfL-Abwehr aus, Schmid legte den Ball nach rechts auf den von hinten kommenden David Bauendahl, der traf ins Tor, doch Assistent Antonio Falcichio hob fälschlicherweise die Fahne. In der 67. Minute ging Herrenberg durch seinen stärksten Spieler, Michael Heldmayer, in Führung, doch der eingewechselte Dein Smajovic glich in der 81. Minute aus. In der 83. Minute die nächste falsche Abseitsentscheidung, als Patrick Stoll zum vermeintlichen 2:1 traf. Stattdessen gelang Jona Wörner fast im Gegenzug mit einem trockenen Schuss das 2:1 für Herrenberg.

In der Schlussphase lenkte VfL-Keeper Ulmer einen Smajovic-Freistoß über die Latte (88.), kurz darauf foulte er ungestraft Melewzik, und so kam Herrenberg dann letztendlich zu einem schmeichelhaften, aber aufgrund der guten Chancen vor der Pause nicht unverdienten Sieg und spielt am Samstag nun in Wellendingen gegen den FV 08 Rottweil, der den TSV Dettingen/Erms mit 2:0 besiegte.

SG Herzogsweiler-Durrweiler: Pascal Ziefle, Heggenberger, Dieterle, Michael Züfle, Gall, Stoll, Melewzik, Joswig, Hering (80. Rasljanin), Schmid, Bauendahl (63. Smajovic).

„Das soll Abseits gewesensein?“ Diesen Satz könnte man SG-Spielertrainer Dein Smajovic auf die Lippen legen, denn zwei reguläre Tore wurden Herzogsweiler-Durrweiler von den Schiedsrichtern aberkannt.

„Das soll Abseits gewesensein?“ Diesen Satz könnte man SG-Spielertrainer Dein Smajovic auf die Lippen legen, denn zwei reguläre Tore wurden Herzogsweiler-Durrweiler von den Schiedsrichtern aberkannt.