Tübingen

Immens hilfreich

Zur Zeit wird der Tübinger Flächennutzungsplan fortgeschrieben.

21.04.2017

Von Alexander Stock, Tübingen

Tübingen braucht Platz, für Wohnungen, für Industrie und Gewerbe. Unbestritten. Aber es führt meines Erachtens zu nichts, wenn jetzt quasi „aus der Hüfte geschossen“ hier eine Baulücke geschlossen, dort eine Au samt Reservebrunnen platt gemacht wird. Die Probleme – akute Baulandnot und ihre Folgen – werden dadurch nicht gelöst, sondern nur von heute auf morgen verschoben. Was Tübingen dringend benötigt, ist ein Konzept, ein Plan, ein Flächennutzungsplan, der für die nächsten 25 bis 30 Jahre festlegt, wo was gebaut werden soll. Dieser Plan sollte auch Vorhaben wie einen etwaigen Konzertsaal berücksichtigen. Dieser Flächennutzungsplan sollte leben, das heißt alle ein bis zwei Jahre aktualisiert und fortgeschrieben werden, damit nicht wieder ein akuter Mangel an Bauland eintritt. Und bis zur Verabschiedung dieses Flächennutzungsplans sollte jedwede weitere Bebauung von Auen und Baulücken unterbleiben. Und nach Mitbestimmung der Bürger – Bürgerentscheide bei gravierenden Eingriffen in Natur und Landschaft (zum Beispiel Au oder Steinenberg) – und Verabschiedung im Gemeinderat sollte es keinerlei Abweichungen von diesem Plan mehr geben. Und auch das Land hat sich daran zu halten!

Es wäre auch immens hilfreich, wenn dieser Flächennutzungsplan nicht nur Tübingen, sondern auch die umliegenden Gemeinden samt Reutlingen umfassen würde. Hier wäre wohl das RP gefragt oder der Regionalverband? Aber bei den Kommunalegoismen, die die Verwaltungen an den Tag legen, ist leider daran kaum zu denken.