Kino

In Berlin räumt „The Favourite“ ab

Skurriler Film über die übellaunige Queen Anne heimst beim Europäischen Filmpreis gleich acht Auszeichnungen ein.

09.12.2019

Von DPA

Regisseur Wim Wenders (l) ehrt seinen Kollegen Werner Herzog für sein Lebenswerk. Foto: dpa

Regisseur Wim Wenders (l) ehrt seinen Kollegen Werner Herzog für sein Lebenswerk. Foto: dpa

Berlin. Die Historiengroteske „The Favourite“ ist der große Gewinner beim Europäischen Filmpreis. Die Satire von Yorgos Lanthimos wurde am Samstagabend in Berlin zum besten europäischen Film gewählt. Das deutsche Drama „Systemsprenger“ ging dagegen in zwei wichtigen Kategorien leer aus, auch Schauspieler Alexander Scheer gewann für seine Rolle in „Gundermann“ nicht.

In „The Favourite“ spielt Olivia Colman die übellaunige Queen Anne, um deren Gunst zwei Frauen buhlen. Die Britin hatte dafür einen Oscar gewonnen, nun folgte ein Europäischer Preis. Der Grieche Lanthimos („The Lobster“) wurde für die beste Regie geehrt. Weitere Preise gab es für Kamera, Schnitt, Kostüm, Maske und als beste Komödie.

Der Europäische Filmpreis wird jährlich wechselnd in Berlin und in einer anderen europäischen Stadt vergeben. Die mehr als 3600 Mitglieder der Europäischen Filmakademie stimmen über viele Preisträger ab – ähnlich wie beim Oscar in den USA.

Bester Darsteller wurde der Spanier Antonio Banderas. Im Drama „Leid und Herrlichkeit“ von Pedro Almodóvar spielt er einen hadernden Regisseur. Banderas schickte zum Dank einen Videogruß. Überhaupt war die Videobotschaft diesmal wichtig – denn viele Preisträger waren nicht in Berlin.

Der in München geborene Regisseur Werner Herzog („Fitzcarraldo“) bekam einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Er habe unendlich viel Enthusiasmus, sagte sein Kollege Wim Wenders. Er könne für etwas brennen und sei bereit, „dafür an Grenzen zu gehen“. Die französische Schauspielerin Juliette Binoche wurde für ihr Engagement für das Kino geehrt.

Auch die Macher der Fernsehserie „Babylon Berlin“ erhielten eine Auszeichnung. Der Drehbuchpreis ging an die Französin Céline Sciamma für „Porträt einer jungen Frau in Flammen“. Als bester Dokumentarfilm setzte sich „For Sama“ von Waad al-Kateab und Edward Watts durch, der einen sehr persönlichen Blick auf die Krise in Syrien wirft. dpa

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Erstellt:
09.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 54sec
zuletzt aktualisiert: 09.12.2019, 06:00 Uhr

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