Nicht ohne Polonaise

In Bodelshausen war Kinderfasnet mit Zirkus-Motto

Die Turn- und Sportgemeinde Bodelshausen hatte am Wochenende zum Kinderfasching geladen. Raubtiere, Akrobaten und Clowns waren auch dabei.

26.01.2016

Von julian jochen-warth

So geht verkleiden: Mariella als Pippi Langstrumpf, Lia als ihre Katze, daneben Sophie in prächtigem Glanz und Juliane als grünes Monster (von links). Bild: Jochen-Warth

So geht verkleiden: Mariella als Pippi Langstrumpf, Lia als ihre Katze, daneben Sophie in prächtigem Glanz und Juliane als grünes Monster (von links). Bild: Jochen-Warth

Bodelshausen. Der bereits auf dem Parkplatz des TSG-Heims in Bodelshausen vernehmbare Fasnethit „Heid isch so a schener Dag“ mochte so gar nicht zum samstäglichen nasskalten Tauwetter passen. Er kündigte aber lautstark davon, dass beim diesjährigen Kinderfasching der Turn- und Sportgemeinde kein Stimmungsmangel herrschte: Drinnen war es voll, laut, warm und bunt. Bunt freilich wegen der Vielfalt der Verkleidungen, in denen knapp 150 Kinder und die in fast ebenso großer Zahl feiernden Erwachsenen das TSG-Heim bevölkerten.

Für die Lautstärke sorgen die DJs Simon Bäuerle und Lukas Anders. Sie legten Stimmungshit um Stimmungshit auf: Da hatte das Rote Pferd eine Ziebel auf dem Kopf und Flieger grüßten die Sonne.

„Wir haben nichts zu tun. Die sind alle schon angemalt“, meinte dagegen Jana Babajan. Sie bot zusammen mit ihrer Freundin Sophia Klett gleich am Eingang einen Schminkservice für Kurzentschlossene an.

„Manege frei – der Zirkus ist da.“ So lautete das Motto des bunten Treibens. „Wir stellen den Kinderfasching immer unter das gleiche Motto, unter dem davor schon die Weihnachtsfeier stand“, sagte Dagmar Bisinger. Die Tanztrainerin der TSG führte weiter aus: „So haben die Kinder zweimal die Gelegenheit zu zeigen, was sie eingeübt haben.“

Pippi stieg bis

unters Dach

In der angeschlossenen Turnhalle war für Spaß gesorgt. Die Sportler hatten unter Regie von Jugendleiterin Uschi Gase die Halle in eine Zirkusmanege verwandelt. An etlichen Stationen konnten die jungen Narren klettern, springen, balancieren und Geschick, Kraft und Koordination unter Beweis stellen. „Die Strickleiter, mit der man fast bis unters Hallendach klettern kann, ist am tollsten“, fanden Pippi Langstrumpf (Mariella Priester) und ihre Katze (Lia Schnabel). Mit den „Lollypops“ hatten auch die kleinsten der TSG-Tänzer einen Auftritt. Die Vier- bis Sechsjährigen zeigten eine Choreografie im Stil der 1950er Jahre. Ihnen folgte die etwas älteren Tanzkinder, die in aufwendigen Affenkostümen und zu Dancehallrhythmen die Zuschauer zum Mitklatschen animierten.

Anschließend waren alle zum tanzen aufgefordert. Die DJs gaben ihr Bestes und bald war auf der Tanzfläche kein Platz mehr zu bekommen. „Die ist heute etwas kleiner als sonst. Wir mussten zusätzlich Tische und Stühle aufstellen, weil so viele Leute da sind“, freute sich Nada Steinhilber, die sportliche Leiterin der TSG. Wen das närrische Treiben hungrig machte, konnte sich am prächtigen Kuchenbuffet stärken. Vereinsmitglieder hatten die süßen Backwaren hergestellt, an der Bar war Limo zu kriegen – so waren die jungen Narren famos gestärkt für die obligatorische Polonaise von Blankenese.