Flächenverbrauch

In attraktive Städte

Eine Reaktion auf die Kritik an der Mittwochspalte der Tübinger AL-Stadträtin Susanne Bächer zum Flächenverbrauch.

06.04.2016

Von Bernd Gugel, Tübingen

Wie groß soll Tübingen werden? Dieser Frage versuchte meine Fraktionskollegin Susanne Bächer in ihrer Mittwochspalte nachzugehen, und prompt kam Kritik aus dem eigenen grünen Lager. Susanne Bächer hat die schwierige Situation dargestellt. Den Druck auf Tübingen weitere Wohn-, Gewerbe-, Universitätsflächen für wachsende Bedarfe zur Verfügung zu stellen und der Tatsache, dass wir diese Flächen innerorts kaum mehr haben. Und unter einem Verkehrsproblem leiden dass uns Einpendelnde bereiten.

Es ist eine urgrüne Aufgabe, Landschaft zu schützen, Flächenverbrauch zu vermeiden und Verkehr zu minimieren! Aber, Menschen wollen nach Tübingen. Sei es um hier zu arbeiten, hier zu leben oder auch nur, um hier freie Zeit zu verbringen. Immer wieder sehe ich beim Radtraining in ländlichen Regionen, Schilder von Gemeinden, die ihre Wohn- und Gewerbegebiete anpreisen. Teils über Jahre erfolglos. Menschen wollen lieber in attraktive Städte.

Tübingen wird größer werden, ob wir es wollen oder nicht. Wir sind das Opfer unseres eigenen Erfolgs! Sollen wir jetzt an unsren Stadtgrenzen Schilder aufstellen „Wir sind voll, bitte suchen Sie woanders Wohnung, Arbeitsplatz und Freizeitangebote?“ Nein, wir müssen uns weiterhin den Herausforderungen stellen! Wir müssen bezahlbares Wohnen, Gewerbe, Forschung und Lehre ermöglichen; wir müssen Flächen schonen und andere besser nutzen, zudem Verkehr reduzieren! Das geht nur durch gute Ideen und wohlüberlegte Kompromisse. Kompromisse, die manchmal auch wehtun!