Erfolgsrezept ist die Teamarbeit

In der Arkadenbuchhandlung stellen Natalie Matt und Silas Matthes ihre Buchreihe vor

Mit „Kings & Fools“ ist eine Fantasy-Mystery-Reihe der Edition Oetinger34 überschrieben. Darunter erscheint eine Serie von Einzeltiteln, die in zwei Staffeln aufgeteilt sind. Natalie Matt, gebürtige Freudenstädterin, und Silas Matthes aus Hamburg zeichnen dafür verantwortlich. In der Arkadenbuchhandlung stellten sie ihre ersten vier Bände vor. Dazu begrüßte Buchhändlerin Gudrun Krüper ein bunt gemischtes Publikum von „neun bis über neunzig Jahren“.

22.02.2016

Von Gerhard Keck

In der Arkadenbuchhandlung Freudenstadt lasen Natalie Matt (links) und Silas Matthes auf Einladung von Buchhändlerin Gudrun Krüper aus ihrer Fantasy-Mystery-Reihe „Kings & Fools“. Bild: gk

In der Arkadenbuchhandlung Freudenstadt lasen Natalie Matt (links) und Silas Matthes auf Einladung von Buchhändlerin Gudrun Krüper aus ihrer Fantasy-Mystery-Reihe „Kings & Fools“. Bild: gk

Freudenstadt. Die Manuskripte der beiden nachfolgenden Werke sind druckbereit abgegeben. Welches Gesicht die darauffolgende zweite Staffel annehmen und welchen Umfang sie haben soll, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Im Augenblick jedenfalls brauchen die beiden Jungautoren eine kleine Verschnaufpause. Schließlich haben sie auch noch „nebenbei“ Studienpflichten an der Hochschule zu absolvieren (wir berichteten ausführlich). Zeit und Raum sollen ferner bleiben für jeweils eigene Buchprojekte abseits der Fantasy-Geschichten.

Jugendlich-unverkrampft, dabei sympathisch bescheiden präsentierten sich Natalie Matt (22) und Silas Matthes (23) auf ihrer Lesung. Schön gruselig dem Stoff der Bücher entsprechend sollte sie wirken mit abgedunkelten Licht, Musikeinspielungen und Kerzenbeleuchtung. Ergänzend zu den gelesenen Abschnitten gaben die Mystery-Experten bereitwillig Auskunft zu den Arbeitsbedingungen und Entstehungsvoraussetzungen ihrer Bücher. Zusammengefunden haben Natalie Matt und Silas Matthes über eine Ausschreibung des Verlags. „Der schönste Tag ihres Lebens“ sei es gewesen, schwärmt die Autorin, als ihr der Zuschlag erteilt worden ist. Dass die beiden auch noch an der derselben Hochschule studierten, ließ die Organisation des Projekts wesentlich unkomplizierter erscheinen. Die häufig notwendigen Absprachen gingen großteils über die technischen Kommunikationsmittel über die Bühne. Morgens punkt acht Uhr Konferenz über Skype: Dass man so kurz nach dem Erwachen nicht immer ausgehfertig in die Kamera blickt, räumten die beiden unumwunden ein. Die Kooperation erwies sich als „sehr funktional“. Gegenseitige Motivationsanstöße, möglichst konstruktive Kritik und Absprachen über das weitere Vorgehen: Stillstand konnten sie sich aufgrund der Verlagsvorgaben nicht leisten, auch wenn Matt und Matthes sowohl von dieser Seite als auch durch ihren „Mentor“ Bernhard Hennen notwendige Unterstützung erfuhren.

So fruchtbar die gemeinsame Arbeit auch war – die „Schreibakte waren verdammt anstrengend“. Mehr als vier bis fünf Seiten pro Tag ließen sich in der Regel nicht realisieren. Indes ließen sie sich den Spaß bei der Recherche des im Mittelalter angesiedelten Stoffs – sie nahmen sich hierbei einige dramaturgische Freiheiten – keineswegs nehmen. Einweisung in den Schwertkampf förderte beispielsweise grundlegende Erkenntnisse: Wenn man das mal mitgemacht habe, wisse man, worüber man schreibe.

Für das Autorenduo bietet die Schriftstellerei derzeit eine enorme Chance. Silas Matthes verliert dennoch die Zukunft nicht aus dem Blick. Sein Lehramtsstudium wird er deswegen nicht vernachlässigen, weil ein bodenständiger Beruf Sicherheit vermitteln kann. „Schließlich weiß man nicht, wie lange das mit dem Schreiben noch so gut läuft“, sagt er.