Tübingen

In der Ukraine auch

Weiter geht es in der Debatte um die Ukraine. Hier in Zusammenhang mit Straßenumbenennungen.

23.03.2023

Von Rolf Mattmüller, Tübingen

Ich möchte den Leserbrief von Herrn Klepser noch um einen anderen Aspekt ergänzen. In Tübingen finden ja gerade Straßenumbenennungen von durch ihre Aktivitäten in der Nazizeit belasteten Namensgebern statt. In der Ukraine auch, nur anders. Nicht nur, dass dem Juden-und Kommunistenmörder Bandera dort auf Briefmarken und Prozessionen gehuldigt wird, nein, die Straße nach Babyn Jar, wo die
Nazi-Wehrmacht mit Beteiligung ukrainischer Verbände 30000 Juden liquidiert hat, wurde nach Stephan Bandera umbenannt. Das Denkmal des Befreiers von Kiew 1945, General Watutin, wurde geschleift, ebenso die von
russischen Dichtern wie Puschkin, Gorki.

Die Allee, die zum einstigen Denkmal Watutins führt, wurde umbenannt zu Ehren des ukranischen Nazikollaborateurs Roman Schuchewytsch, der beim Angriff auf die Sowjetunion 1941 dem Wehrnachtbataillon Nachtigal angehörte. Die Straße des ukrainischen Rote-Armee-Militärführers Marschall Malinowsky wurde umbenannt in „Straße der Helden des Asow-Regiments“, welches die Wolfsangel, ein Emblem der faschistischen SS, auf ihren Uniformen führt. (…) Ist ein solches Land mit dieser Heldenverehrung demokratisch?