Verkehr

In einer Woche fertig

Die Eisenbahnbrücke über die Bundesstraße zwischen Eutingen und Ergenzingen wird derzeit ausgebessert. Eine Ampel regelt den Verkehr.

15.03.2018

Von Alexandra Feinler

Freie Fahrt wünschen sich die Verkehrsteilnehmer/-innen bei der Baustelle an der Bahnbrücke zwischen Eutingen und Ergenzingen. Bild: Feinler

Freie Fahrt wünschen sich die Verkehrsteilnehmer/-innen bei der Baustelle an der Bahnbrücke zwischen Eutingen und Ergenzingen. Bild: Feinler

Die Chancen stehen gut, dass die Baustelle auf der Bundesstraße 28 zwischen Eutingen und Ergenzingen bis Ende der Woche weg ist, erklärten Bahn-Mitarbeiter gestern. Aktuell tauschen vier Bauarbeiter die Dielen auf der rund fünf Meter hohen Brücke aus. „Die halten dann wieder ein paar Jahre“, erklärte ein Bahn-Mitarbeiter. Dann müsste man wieder ran.

Seit Montag erledigen die Männer kleinere Reparaturen bei laufendem Bahn- und Straßenverkehr. Über den Dielen-Weg, der derzeit erneuert wird, können Wartungsarbeiten am Gleis erledigt werden.

Das schlechte Wetter Anfang der Woche verzögerte die Arbeiten. Die alten Dielen werden bei Nässe schmierig und gefährlich rutschig. „Auch die Hangarbeit sind dann eine Herausforderung.“ Unter der Bahnbrücke fahren täglich rund 10000 Fahrzeuge durch. Eine einseitige Sperrung mit Ampelregelung war nötig.

Diese meldete die Deutsche Bahn Netz AG für eine Woche bei der Stadt Horb an, erklärt Michelle Reich von der Stadtverwaltung. Eine Verlängerung sei nicht beantragt worden. Auch die Bahnmitarbeiter gehen davon aus, dass sie bis Ende der Woche fertig werden.

Von der Bahnpresse-Stelle erhielt die SÜDWEST PRESSE trotz mehrmaligem Nachfragen keine Antwort zu Kosten oder zu weiteren Maßnahmen. Dabei ist den Eutingern die Eisenbahn mehr als wichtig. Verlieh sie dem Dorf aufgrund des häufig frequentierten Umsteigebahnhofs weit über die Region hinaus einen Namen.

Ehemalige Bahnmitarbeiter erinnern sich: „Eutingen war das Tor zum Schwarzwald.“ Es verband die Landeshauptstadt Stuttgart mit dem Höhenzug. „Wer auf dieser Strecke reiste, kam um Eutingen nicht herum.“

Wie wichtig die Eisenbahn in Eutingen einmal war, zeigen die Gleisanschlüsse. Früher gab es einen Schienenstrang vom Neuen Bahnhof Eutingen zum Fluggelände. Dieser verlief parallel zur bestehenden zweigleisigen Strecken von Eutingen nach Hochdorf. „Vom Streckengleis Fahrtrichtung Eutingen – Hochdorf zweigte eine Weiche ab, das Gleis führte über die Bahnbrücke und so über die Reichsstraße 14, die heutige B 28, und in einem großen Bogen über die Felder zum Flugplatz Eutingen. Im Frühjahr 1939 wurde das Anschlussgleis in Betrieb genommen“, schreibt Stefan Braun, der die Eutinger Bahngeschichte einst erarbeitete. „Das Anschlussgleis war Eigentum der Deutschen Luftwaffe. Über die Bedienung und Wartung wurde ein Gleisanschlussvertrag zwischen der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Luftwaffe geschlossen.“

Wie alt die Bahnbrücke über die Bundesstraße ist, kann Braun nicht genau sagen. Der Neue Bahnhof in Eutingen wurde 1933 eingeweiht. Jedoch erinnern sich viele Eutinger noch, dass man früher über das Bahngleis in Verlängerung zum Tübinger Weg hinüber ging.