Familienzentrum

Innehalten und genießen

Das Café Augenblick ist eine innovative und vielfach ausgezeichnete Freudenstädter Begegnungsstube mit bundesweitem Vorbildcharakter.

20.02.2019

Von NC

Das Café Augenblick ist offen für jede und jeden der im Alltag inne halten und andere Menschen treffen möchte. Privatbild

Das Café Augenblick ist offen für jede und jeden der im Alltag inne halten und andere Menschen treffen möchte. Privatbild

Um all den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung zu tragen, hat sich das Familien-Zentrum Freudenstadt (FZF) stets aktuellen Gegebenheiten entsprechend weiterentwickelt. Das wird jetzt im neuen Café-Namen abgebildet: Das Café „Pfiffikus“ wird zukünftig unter dem Namen Café „Augenblick“ fortgeführt. Der Name ist Programm: Menschen sollen in dieser hektischen und vielfach fordernden Welt innehalten - im Augenblick verweilen. Der neu gewählte Café-Name soll das Besondere des sozialen Treffpunkts in der Freudenstädter Reichsstraße vermitteln. Es soll in einem gesellschaftlichen Gegenmodell ein Anhalten mitten im Alltag ermöglichen. Der Augenblick, die gegenseitige Achtsamkeit soll in den Mittelpunkt rücken.

Seit den 90er Jahren gibt es im ehrenamtlich geführten Mehrgenerationenhaus Familien-Zentrum-Freudenstadt einen Offenen Treff. Bei einer Tasse Kaffee für einen erschwinglichen Preis können sich die Gäste austauschen. Die gesellschaftliche Entwicklung und der wachsende Hilfebedarf der Familien führte dazu, dass der „Offene Treff“ täglich geöffnet hat. So entstand das Café „Pfiffikus“ mit dem integrierten „Offenen Treff“.

Im Offenen Treff laden qualifizierte Gastgeber/innen in diese besondere Stube in der Reichsstraße ein. Eine Atmosphäre des Willkommens bringt Menschen jeglichen Alters, jeglicher kultureller, religiöser oder sozialer Herkunft zusammen. Kinder sind immer dabei und ausdrücklich willkommen.

Sich verlieren im Augenblick, ohne Langeweile oder schlechtes Gewissen ist das Programm im FZF-Café „Augenblick“. Erwachsene erlaubten sich selten, im Moment zu verweilen und seien mit ihren Gedanken häufig in der Vergangenheit oder bei den Sorgen vor der Zukunft, schreibt das FZF. Nicht selten führe diese moderne Lebensweise in Einsamkeit, Isolation und Krankheit.

Der soziale Treffpunkt im FZF wirke seit Jahren segensreich zum Wohle vieler Familien, heißt es in der Pressemitteilung. Integriert in den Offenen Treff bietet das FZF unterschiedliche Angebote. Beim Starterfrühstück am Montagmorgen können Menschen mit wenig Geld ein ausgewogenes und gesundes Frühstück genießen. Beim internationalen Begegnungscafé tauschen sich Montagnachmittag Mütter mit Migrations- und Fluchthintergrund bei einer Tasse Kaffee aus. Junge Eltern und ihre Babys sind mittwochvormittags kostenfrei eingeladen ins Babycafé. Dieses Angebot des Landeselternbildungsprogramms „Stärke“ wird von Fachkräften begleitet.

Für sein offenes und praxiserprobtes Konzept wurde das FZF vielfach ausgezeichnet und ist als „Freudenstädter Modell“ bundesweit bekannt. Das Team des FZF stelle sich in die gesellschaftliche Verantwortung, gebe seine Praxisexpertise weiter und schule neben dem laufenden Betrieb landesweit andere Einrichtungen. „In Zeiten des sozialen und kulturellen Wandels braucht es zukünftig in jedem Dorf solche Antworten wie in Freudenstadt“, sagt Gründungs- und Vorstandsfrau Marianne Reißing. Offene Orte mit sensibel gesteuerten Zufallsmöglichkeiten der Begegnung und des Engagements, die eine gelebte Solidarität und ein gegenseitig sich stützendes Alltagsnetz ermöglichten. Das FZF habe mittlerweile die Größe eines mittelständischen Nonprofitunternehmens. Es wird mit seinen 80 Mitarbeiter/innen, davon 60 ehrenamtlich, bis heute im Ehrenamt geführt und ist daher dringend auf Spenden angewiesen.

Zum Artikel

Erstellt:
20.02.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 25sec
zuletzt aktualisiert: 20.02.2019, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!