Innerhalb von drei Stunden abfahrbereit

Um 17 Uhr am Donnerstag nahm Kreisbrandmeister Frank Jahraus an einer Videokonferenz des Regierungspräsidiums Karlsruhe teil, einberufen, um Katastrophenhelfer in die Hochwassergebiete in Rheinland-Pfalz zu entsenden. Gut eine Stunden später verständigte Jahraus die Einheiten des Hochwasserschutzzugs im Landkreis. Umgehend rüsteten sich die Helfer mit den nötigsten persönlichen Dingen wie Schlafsäcken, Isomatten und Verpflegung aus, berichtet Marc Fischer, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands.

Zusätzliche Ausrüstungsgegenstände für den Hochwassereinsatz, Sandsäcke, Treibstoffreserven, Pumpen und sonstige Gerätschaften wurden auf die Fahrzeuge verladen. Arbeitgeber mussten verständigt werden. Um 21Uhr standen die Feuerwehrleute am Feuerwehrhaus in Baiersbronn einsatzbereit. Eine halbe Stunde später war Abfahrt.

Das Nachbarbundesland Rheinland-Pfalz hatte den Regierungsbezirk Karlsruhe um Hilfe gebeten. Das Lagezentrum des Regierungspräsidiums gab die Koordinierung des Einsatzes an die Unteren Katastrophenschutz-Behörden, die Landratsämter, weiter. Der Kreis Calw beteiligt sich ebenfalls an dem Einsatz.

Um 3 Uhr am Zielort angekommen

Um 21.30 Uhr startete der Konvoi mit sechs Fahrzeugen und 26Helfern in Richtung Bundeswehrkaserne Hermeskeil bei Trier, berichtet Jahraus. Dort kamen die Einsatzkräfte aus Freudenstadt, Waldachtal, Pfalzgrafenweiler und Baiersbronn um 3 Uhr in der Früh nach einer rund 250 Kilometer langen Anfahrt mit Sondersignal an. Angeführt wurde der Konvoi vom Einsatzleitwagen der Feuerwehr Waldachtal und dem Einsatzführer Manfred Lutz.

In der Kaserne kamen die Einsatzkräfte im Bereitstellungsraum unter. Nach einer kurzen Ruhepause auf Feldbetten sowie einem Frühstück wurden die Freudenstädter Helfer an die Einsatzstellen in der Gemeinde Newel nördlich von Trier mit rund 3000 Einwohnern abgerufen, um die dortigen Einsatzkräfte abzulösen und zu unterstützen. Vor Ort werden die Einsatzkräfte aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe von Bezirksbrandmeister Jürgen Link koordiniert.

Kreisbrandmeister Frank Jahraus hatte am Freitagmorgen schon mit den Einsatzkräften telefoniert. Marc Fischer berichtete der SÜDWEST PRESSE , dass selbst Handykontakt zum Einsatzgebiet mitunter schwierig sei.

Das DRK hatte am Donnerstag um 15.30 Uhr den Auftrag erhalten, mit zwei Krankentransportfahrzeugen zu unterstützen. Laut Jahraus waren sie um 17 Uhr abgefahren und erreichten um 18.30Uhr die Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. Die DRKler halfen bei der Evakuierung eines Alten- und Pflegeheims in Ahrweiler. Die Bewohner wurden nach Remagen gebracht.

Der Hilfseinsatz ist für zwei Tage angesetzt. Jahraus geht nicht davon aus, dass er verlängert werden muss. Bisher seien keine weiteren Hilfegesuche eingegangen. Zum Einsatz kamen Wehren, die aus nicht hochwassergefährdeten Bereichen kommen, darunter auch die Berufsfeuerwehren aus Karlsruhe, Mannheim und Baden-Baden.