Baiersbronn·Bezirkspokal-Halbfinale

Ins Finale gerutscht: Jetzt will Wittendorf das Double

Der stark ersatzgeschwächte SV Baiersbronn zieht gegen den Favoriten erst im Elfmeterschießen den Kürzeren.

22.04.2019

Von Jürgen A. Klemenz

Marc Hitzl (rechts) und der SV Baiersbronn haben im Pokalhalbfinale alles gegeben. Am Ende fehlte gegen Robin Schillinger und die Wittendorfer ein wenig das Glück im Elfmeterschießen. Bild: Ulmer

Marc Hitzl (rechts) und der SV Baiersbronn haben im Pokalhalbfinale alles gegeben. Am Ende fehlte gegen Robin Schillinger und die Wittendorfer ein wenig das Glück im Elfmeterschießen. Bild: Ulmer

Nach 2:2 (1:1) nach regulärer Spielzeit und Verlängerung ging es am Samstag vor mehr als 400 Zuschauern beim Bezirkspokal-Halbfinale in Baiersbronn ins Elfmeterschießen. Und auch da stand es nach den ersten fünf Schützen beider Mannschaften dann Unentschieden – 6:6. Zu Wittendorfer Matchwinnern wurden dann Keeper Lucas Finkbeiner, extra drei Minuten vor Ende der Verlängerung eingewechselt, sowie Lucas Haug.

Finkbeiner parierte den Schuss von Matthias Günter. Lucas Haug sicherte anschließend den 7:6-Sieg, obwohl er noch leicht wegrutschte. Zuvor wurden Baiersbronns Trainer Marvin Lutz, der gleich beim ersten Strafstoß ebenfalls ausrutschte und den Ball weit über die Latte setzte, sowie Wittendorfs Robin Schillinger – auch er rutschte aus und schoss über das Tor – Opfer des rutschigen Untergrunds. Denn das Spiel fand, für viele unverständlich, nicht auf dem satten Grün des Stadions, sondern auf dem kleineren Kunstrasenplatz statt.

Über die gesamten 120 Minuten bot der stark ersatzgeschwächte SV Baiersbronn den favorisierten Wittendorfern, aktuell Tabellenführer der Bezirksliga, durch hohe Laufbereitschaft und unbändigen Kampfgeist Paroli. Das Spiel lebte folglich auch aufgrund des Spielverlaufs von einer hohen Spannung bis zur Schlusssekunde, die sich dann im Elfmeterschießen noch dramatisch steigerte. So kamen die Zuschauer aus beiden Lagern auf ihre Kosten, obwohl die Begegnung auf spielerisch sehr mäßigem Niveau stand und über weite Strecken nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig war. Vor allem in der ersten halben Stunde schienen beide Teams den Wettbewerb „wer spielt die meisten Fehlpässe“ austragen zu wollen – und der endete Unentschieden.

Schlitzohr Henry Seeger

Besser wurde es erst, als Baiersbronn nach 28 Minuten etwas überraschend in Führung ging. Einen schnellen Konter schloss der A-Jugendliche Tayyib Dagistanli zum 1:0 ab. Danach hatte Wittendorfs Tobias Armbruster gleich zweimal die dicke Chance zum Ausgleich, als er jeweils über halbrechts durch war, aber an Torwart Marcel Linke scheiterte. In der 39. Minute fiel der Ausgleich: Joshua Beck verlor an der Mittellinie den Ball, Henry Seeger steuerte von links alleine auf das Baiersbronner Tor zu. Keeper Linke rechnete mit einem Querpass in die Mitte und machte die kurze Ecke auf, Schlitzohr Seeger schoss genau da hinein zum 1:1.

Nach der Pause schien die Partie den erwarteten Verlauf zu nehmen, als nach einem Pass aus der eigenen Hälfte in die Schnittstelle der Heimelf Lucas Haug freie Bahn hatte und das 2:1 für die Gäste schoss (52.). Witttendorf versäumte es danach, bei durchaus vorhandenen Chancen das 3:1 nachzulegen. Da hatte allerdings Baiersbronns Keeper Marcel Linke etwas dagegen, der seine Elf gegen Tobias Armbruster (78.) und Henry Seeger (80.) mit Glanzparaden im Spiel hielt.

Aufregung dann in der 84. Minute. Wittendorf rechnete nach einer Ecke mit einer weiteren, doch zur Überraschung aller entschied das Schiedsrichtergespann um Rene Gaiser (TSF Dornhan) auf Abstoß. Während die Gäste noch protestierten, konterte Baiersbronn. Genial von Kevin Braun mit dem Absatz in Szene gesetzt, lief der flinke Marc Witzel der Gästeabwehr davon, bewahrte auch alleine vor Wittendorfs Keeper Timo Bronner die Nerven und traf zum 2:2.

In der Verlängerung hatten in Hälfte eins beide Teams Chancen zum dritten Treffer. Gleich in der ersten Minute setzte sich Wittendorfs Robert Ruoff links durch und bediente mustergültig den eingewechselten Sandro Bossert. In Tormitte frei zum Schuss kommend, verzog Bossert knapp. In der 98. Minute dann die Großchance für Baiersbronn: Nach einer Ecke klärte Kai Totzl nach einem Kopfball von Kevin Braun auf der Linie.

Und auch im zweiten Durchgang der Verlängerung lag der Siegtreffer für beide Teams in der Luft. In der 106. und 109. Minute vergaben jeweils nach Kopfballvorlagen von Bossert sowohl Haug als auch Seeger für Wittendorf, in der 114. Minute traf Baiersbronns eingewechselter Philipp Gässler nur den Pfosten.

Im Elfmeterschießen waren für Baiersbronn Robin Veitinger, Joshua Beck, Robin Seifert und Kevin Braun erfolgreich, bei Wittendorf trafen Robert Ruoff, Henry Seeger, Sandro Bossert, Radion Eckert und Lucas Haug.

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Erstellt:
22.04.2019, 15:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 22.04.2019, 15:00 Uhr

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