Senioren- und Pflegeheim

Interesse am künftigen Essen, Kritik an der Zimmergröße

Die älteren Bürger Eutingens befragten Bauherr Jean-Marc Maier und Bürgermeister Jöchle zu Details der Unterkunft.

24.03.2018

Von Alexandra Feinler

Beim Eutinger Seniorennachmittag befragten die Senioren Jean-Marc Maier (links) und Bürgermeister Armin Jöchle zum kommenden Senioren- und Pflegeheim aus. Bild: Feinler

Beim Eutinger Seniorennachmittag befragten die Senioren Jean-Marc Maier (links) und Bürgermeister Armin Jöchle zum kommenden Senioren- und Pflegeheim aus. Bild: Feinler

Die Zimmergröße, das Wohnverhältnis und das Essen im kommenden Eutinger Seniorenheim waren Themen, die die Senioren am Donnerstag ansprachen. Jean-Marc Maier, Bauherr und Betreiber des kommenden Seniorenheims, stellte sein Konzept in der Eutinger Pfarrscheuer vor.

Das Seniorentreffteam Eutingen mit Renate Müller, Edeltraud Rakoczy, Ursula Galliou und Marlies Creuzberger hatte nicht nur die Senioren aus Eutingen geladen, kommen durfte jeder Interessierte. Die Plätze waren gut gefüllt, wollten die Senioren und Angehörigen mehr Details von Jean-Marc Maier, Bürgermeister Armin Jöchle und Dr. Jürgen Oberle erfahren. Wer bei den vergangenen Seniorennachmittagen war, kannte die Pläne des kommenden Senioren- und Pflegeheims schon.

Die Senioren stellten weitere Fragen zum Essen, das laut Jean-Marc Maier aus der Küche in Schopfloch kommen würde und in Eutingen zu Ende gekocht werde. Auch wollten sie wissen, woher das Personal komme. Etwa 30 bis 40 Mitarbeiter müssten für das Seniorenheim beschäftigt werden, merkte Jean-Marc Maier an. Geklärt war bisher noch nicht, wie der Innenhof aussehe. Er hätte eine Fläche von rund 23 auf 23 Meter, erklärte Bürgermeister Armin Jöchle. Laut Jean-Marc Maier sei er barrierefrei zugängig geplant, würde Hochbeete für die Bepflanzung durch die Senioren enthalten, aber auch Blumenbeete und Grünflächen.

Schlaf- und Rückzugsort

Da sich im Erdgeschoss der Bereich für „Menschen mit Weglauftendenz“ befinde, könnten diese den sicheren Bereich nutzen. „Man muss sehr stark aufpassen“, wiesen die Redner daraufhin, dass man die „Menschen mit Weglauftendenz“ wie an Demenz Erkrankte, nicht einsperrt. Das sei Freiheitsberaubung. „Na machet halt n Zaun rom“, schlug ein Senior die Umzäunung des Gebietes vor. „Wir wollen die Menschen nicht vorführen“, erklärte Jean-Marc Maier. Sie sollten am Leben teilhaben können und den sozialen Kontakt aufrecht halten. Das sei auch für die restlichen Senioren gedacht.

Damit kam ein Thema auf, was viele Senioren beschäftigte: die kleinen Zimmer. Laut Bürgermeister Jöchle seien die Zimmer etwa 17,5 Quadratmeter groß, plus die Badfläche. Die Senioren wollten wissen, ob die an das Zimmer angeschlossenen „Nasszellen“ ein Fenster hätten. „Nein, haben sie nicht“, erklärte Maier. Der Pflegeheimbetreiber betonte, dass die Zimmer als Schlaf- und Rückzugsort dienen würden. Das „Leben“ spiele sich in den anderen Räumen wie im Essensraum, den Aufenthaltsräumen und weiteren ab. Zudem hätten die Zimmer die Größe, weil so die Kosten gedeckt werden würden. „Ansonsten legt der Betreiber drauf und Sie wissen was das heißt: Er ist bald nicht mehr auf dem Markt“, erklärte Armin Jöchle.

Betreutes Wohnen“ kommt erst

„Kann ich meine Möbel mitnehme?“, fragte eine Seniorin nach, die von Jean-Marc Maier ein „Ja“ erhielt. Weitere wollten wissen, ob sie ein Zimmer mit Bad kaufen könnten. Das sei laut Jean-Marc Maier nicht möglich, denn er biete einen Rund-um-Service. Man könne nicht sagen, man wolle nur das Zimmer haben und sich selbst versorgen. Im Seniorenheim würden einige Menschen mit Pflegegrad drei bis fünf untergebracht werden. Diese könnten nicht mehr alleine wohnen.

Immer wieder erklärten Jean-Marc Maier und Armin Jöchle, dass es sich beim Seniorenheim „am Talbach“ nicht um ein Betreutes Wohnen handeln würde. Diese Möglichkeit sei noch nicht gegeben und werde erst noch geplant. Armin Jöchle zeigte auf den Plan, wo heute das Sportheim stehe. Dort könnte einmal betreutes Wohnen und im Erdgeschoss ein „Ärztezentrum“ gebaut werden. Um das zu erklären, war der Eutinger Dr. Jürgen Oberle anwesend. Mit ihm hätte die Gemeindeverwaltung Gespräche aufgenommen, erklärte Jöchle. Die Konzeption für das Projekt stehe jedoch noch nicht und würde sich erst dieses Jahr entwickeln. Das Eutinger Sportheim muss vorher abgerissen werden, was eventuell dieses Jahr erfolgen könnte.

Ebenso wünsche sich die Gemeinde neue barrierefreie Wohnungen, die an der Ecke Marktstraße/Schelmengrabenweg vorgesehen waren, aber noch nicht realisiert seien. Der Betreiber des Senioren- und Pflegeheims lud Renate Müller und ihr Team zur Besichtigung seiner bisherigen Seniorenheime in Dornstetten-Hallwangen und Pfalzgrafenweiler-Herzogsweiler ein, zudem könnten sie in der neuen Unterkunft später den einen oder anderen Seniorennachmittag abhalten.