Volleyball: Friedrichshafener Coach Moculescu im Bundesliga-Finale auf Abschiedstournee

"Irgendwann ist immer das letzte Spiel"

Noch ist nicht Schluss für den Trainer des VfB Friedrichshafen: Stelian Moculescu hängt an seine 40-jährige Karriere durch das Erreichen des Bundesliga-Finales noch mindestens drei Spiele dran.

23.04.2016

Von MANUELA HARANT

VfB-Libero Luke Perry (li.) bescherte seinem Trainer mindestens drei weitere Spiele: Stelian Moculescu steht mit Friedrichshafen im Bundesliga-Finale. Foto: Eibner

VfB-Libero Luke Perry (li.) bescherte seinem Trainer mindestens drei weitere Spiele: Stelian Moculescu steht mit Friedrichshafen im Bundesliga-Finale. Foto: Eibner

Friedrichshafen. Dafür, dass es sein letztes Spiel als Volleyballtrainer hätte sein können, reagierte Stelian Moculescu nach dem 3:0-Sieg seines VfB Friedrichshafen recht entspannt. "Ja mei, irgendwann ist immer das letzte Spiel, jetzt mache ich eben noch ein paar", sagte der gebürtige Rumäne mit bayerischem Dialekt, nachdem er die Friedrichshafener am Ende doch noch souverän und verdient gegen die United Volleys Rhein-Main ins Finale der Bundesliga geführt hatte.

Obwohl die Friedrichshafener das Auftaktspiel der "Best-of-three"-Serie in der ZF-Arena mit 2:3 verloren hatten, war die Überlegenheit diesmal zu deutlich, als dass Moculescu, der in 19 Jahren beim VfB 13 Meisterschaften gewonnen hat, Angst ums Erreichen der diesjährigen Endrunde hätte haben müssen. "Die letzten beiden Sätze waren die besten unserer bisherigen Saison", sagte VfB-Libero Luke Perry, der mit seinen Teamkollegen beim 25:19, 25:20 und 25:14 keine Unsicherheiten zeigte.

Dass in Moculescu aber bis zum letzten Spiel der Finalserie gegen die Berlin Volleys das Feuer noch brennt, bewies er im zweiten Satz, als der Schiedsrichter beim Stand von 4:0 für Friedrichshafen einen Punkt der Volleyballer vom Bodensee nicht anerkannte. Bei vermeintlichen Ungerechtigkeiten wie diesen wird der zum Saisonende scheidende Coach zum Rumpelstilzchen, wirft gerne mal sein gebügeltes Jackett auf den Boden. In Momenten wie diesen entlädt sich der Druck, der auf einem Erfolgstrainer lastet, der die Wiederholung des Doubles aus dem Vorjahr verpasst hat und sich nach 40 Berufsjahren nicht ohne Titel verabschieden will.

Dass auch seine Mannschaft nach einer von Verletzungen und Rückschlägen geprägten Saison nun für den Titel reif ist, davon ist Moculescu überzeugt: "Vielleicht haben wird diese Auftaktniederlage gegen die United Volleys gebraucht, um auf dieses Niveau zu kommen. Jetzt sind wir noch besser eingespielt als vor der Serie", sagt der 65-Jährige, der im Sommer von Bundestrainer Vital Heynen am Bodensee abgelöst wird.

Allerdings erwartet Moculescu und sein Team zum Auftakt der Serie im Prestige-Duell gegen Berlin in der Max-Schmeling-Halle sicherlich eine hitzigere Atmosphäre als beim Finaleinzug vor nur 2246 Zuschauern in der ZF-Arena: "Die Spiele in Berlin sind immer etwas Besonderes. Dort wird die mentale Stärke entscheiden", erklärt Moculescu und meint: "Wer härter um den Sieg kämpft, gewinnt."

Mindestens drei Partien hat Moculescu in der Best-of-five-Serie mit dem VfB Friedrichshafen noch vor sich. Auch wenn er durch das Erreichen des Finales verzögert wurde, der Abschied vom Bodensee rückt für den "Macher" beim VfB unaufhörlich näher. Aber auch da bleibt Moculescu pragmatisch und wiederholt sich: "Irgendwann ist immer das letzte Spiel."

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Erstellt:
23.04.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 19sec
zuletzt aktualisiert: 23.04.2016, 06:00 Uhr

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