Ist die KLF zu retten?

In der langen Reihe der Geschäftsführer der Krankenhäuser des Landkreises Freudenstadt (KLF) soll zum 15. Juli eine neue Stelleninhaberin hinzukommen. Hoffentlich besitzt sie mehr Durchhaltevermögen und kann im Laufe ihrer Tätigkeit auch bessere Ergebnisse als ihre Vorgänger Schmidhuber, Roppelt, Mast, Heimbach, Meier und so weiter aufweisen.

Mit einem jährlichen Defizit von rund 10 Millionen Euro ist die KLF gGmbH praktisch bankrott und der Klinikbetrieb kann nur noch mit Steuergeldern aufrechterhalten werden. Durch die jahrelangen Verluste war das Eigenkapital schon im September 2020 aufgebraucht (Bibliomed-Manager v. 24.09.2020).

In der privaten Wirtschaft hätte jedes andere Unternehmen schon längst wegen Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung Insolvenz anmelden müssen, nur das Freudenstädter Krankenhaus wird am Tropf des Kreishaushalts künstlich am Leben erhalten.

Glaubt denn ernsthaft noch jemand daran, dass mit dem 120-Millionen-Euro-Neubau die Erlössituation bei andauernder Fluktuation von Ärzten und Pflegepersonal tatsächlich verbessert werden kann? Im Jahr 2012 wurde das Horber Krankenhaus wegen des damaligen Defizits von 8,5 Millionen Euro (insgesamt für beide Häuser in Horb und Freudenstadt) geschlossen; trotz der Schließung der Horber Klinik darf das Krankenhaus Freudenstadt aber seit Jahren munter jährliche Defizite von 10 Millionen Euro gegen jegliche betriebswirtschaftliche Regeln „erwirtschaften“, ohne dass einmal personelle und organisatorische Konsequenzen gezogen wurden, wie in der Privatwirtschaft üblich.

Wenn die neue Geschäftsführerin nicht rasch einen radikalen Kurswechsel einschlägt und das Unternehmen nicht endlich in die Erfolgsspur bringt, dürfte der Ruin der „Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt“ nicht mehr aufzuhalten sein.