Itzhak Perlman - Ein Leben für die Musik

Itzhak Perlman - Ein Leben für die Musik

Dokumentarfilm über den renommierten gehbehinderten Geiger.

07.08.2018

Von Madeleine Wegner

Itzhak Perlman
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„Er legt die Seele eines Stückes frei und lässt uns jede Note fühlen. Er gibt uns eine Ahnung von etwas, das weit größer ist, als wir selbst“, sagt Barack Obama, bevor er Itzhak Perlman die „Medal of Freedom“ umlegt. Doch nicht erst diese höchste zivile US-amerikanische Auszeichnung zeigt, dass der Musiker zu den bedeutendsten Violinisten der Gegenwart zählt.

Als 13-Jähriger kam Itzhak Perlman aus Israel in die USA. In ihrem Dokumentarfilm „Itzhak Perlman – Ein Leben für die Musik“ begleitet Alison Chernick den heute 72-jährigen Musiker und spürt dessen Karriere und Lebensweg nach. Die New Yorker Filmemacherin hat bereits Jeff Koons, Matthew Barney und Roy Lichtenstein portraitiert. Mit ihrem neuen Film gibt sie einen Einblick in den ganz persönlichen Alltag des Musikers: Man sieht ihn und seine Frau beim Anschauen eines Baseballspiels, beim Spazieren mit den beiden Hunden, im Gespräch mit Freunden und anderen Musikern, beim Feiern des Shabbats mit der ganzen Familie.

Hinzu fügt Chernick historische Aufnahme, etwa den Fernsehauftritt des 13-Jährigen Itzhak in der Ed Sullivan Show, der ihm zum Durchbruch verhalf. Außerdem lässt Chernick den Musiker in aktuellen Interviews immer wieder selbst zu Wort kommen. Eine bedeutende Rolle nimmt auch Perlmans Frau Toby ein, die seit über 50 Jahren an seiner Seite ist. Das Paar engagiert sich bis heute gemeinsam für junge Musiker und setzt sich für Barrierefreiheit ein.

Durch eine Polio-Erkrankung sind Perlmans Beine seit seiner Kindheit gelähmt. Das habe auch seine Karriere als Musiker erschwert: „Die Leute beurteilten mich nicht danach, was ich konnte, sondern was ich nicht konnte.“ Doch schon früh sei für ihn klar gewesen, welches Instrument er spielen wolle. Überhaupt sei die Geige ein fantastisches Instrument, „ein Nachbau der Seele“, schwärmt Perlman. Seit über 30 Jahren spielt er eine Stradivari-Geige aus dem Jahr 1714. „Wir zahlen noch heute den Kredit ab“, sagt Perlman lachend. Doch die Investition hat sich gelohnt: „Sie macht es mir leicht, Schönes zu schaffen.“ Davon zeugen auch die verschiedenen Aufnahmen, die im Film zu hören sind.

Liefert einen interessanten wie auch persönlichen Einblick in Leben und Karriere des außergewöhnlichen Musikers.

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Erstellt:
07.08.2018, 15:10 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 07sec
zuletzt aktualisiert: 07.08.2018, 15:10 Uhr

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